Mit ungewöhnlicher Energie und viel Fantasie rührt der Würzburger
Regisseur, Theaterfachmann und Autor Matthias Hahn die Werbetrommel für
sein erstes Prosawerk. Zur Präsentation der Kurzgeschichtensammlung DIE BESTIE
VON BANGSTEDT (Buchverlag Peter Hellmund, ISBN 978-3-939103-07-3) ließ er im
April 2007 das Ensemble des von ihm mitbegründeten OMEGA Theaters antreten und
vier der Geschichten in einer multimedialen Form vortragen. Dazu kamen
wiederholte Lesungen in verschiedenen Buchhandlungen der fränkischen
Universitätsstadt, sowie Plakat- und Faltblatt-Aktionen. Der 1960 in
Niedersteinbach geborene Biologe und Logopäde Hahn erzählt in seinen acht
„absonderlichen Geschichten“ von der gefährlichen Liebe zu Süßigkeiten
(„Schokohäschen“), vom Leben im ewigen Stau („Professor Johansons spektakulärer
Feldversuch“) und von den Urlaubserlebnissen eines Kölners im Jahr 2883 („Trip
nach Balleria“). Die Storys entwickeln sich schnell von auf den ersten Eindruck
hin ganz lustigen Nettigkeiten zu längere Zeit nachwirkenden Psychogrammen
ungewöhnlicher Figuren. Alles in allem ein gelungener Start in die Welt der
erzählenden Literatur.
Am 17. April war der weltweite Erstveröffentlichungstag von THE CHILDREN
OF HÚRIN (dt. als DIE KINDER HÚRINS), dem „neuen“ Buch von J. R. R. Tolkien.
Dessen Sohn Christopher, der seit vielen Jahren den literarischen Nachlass
betreut, hat in bewährter Manier die bis ins Jahr 1918 zurückreichenden
Aufzeichnungen des Oxforder Professors gesichtet und daraus eine in sich
stimmige Geschichte gemacht. Verglichen mit den Fragmenten, die bereits in
NACHRICHTEN AUS MITTELERDE veröffentlicht wurden, sind hier keine Brüche mehr
erkennbar und der Text wurde erheblich erweitert. Natürlich gibt der
Herausgeber umfangreiche Vorworte und Anhänge ins Buch, ebenso eine
neugezeichnete Karte, mit der sich die Wege von Túrin und seiner Schwester
Nienor verfolgen lassen. Das Buch erschien bei Klett Cotta in einer sehr
sorgfältigen Übersetzung von Helmut Pesch und Hans Schütz. Es
enthält zudem acht Farbtafeln und eine Vielzahl von Bleistiftzeichnungen von Alan
Lee. DIE KINDER HÚRINS beweist einmal mehr die Kraft und Faszination, die
von Tolkiens einmaliger Weltschöpfung ausgeht.
„Das sind an sich Kleinigkeiten, doch sie tragen zur Klärung der wohl am
genauesten ausgemalten Szenen in den Legenden aus den Ältesten Tagen und eines
ihrer größten Ereignisse bei.“
Christopher
Tolkien – Anhang zu DIE KINDER HÚRINS (S. 311)