TEMPORAMORES - Newsletter # 118 - 24.3.2008




NACHRUF

Am 19. März 2008 verstarb in Colombo, Sri Lanka, der britische Schriftsteller und Sporttaucher Arthur C. Clarke im Alter von 90 Jahren. Clarke zählte neben Isaac Asimov und Robert A. Heinlein zu den wichtigsten Science-Fiction-Autoren aller Zeiten. Der am 16. Dezember 1917 in Minehead, Somerset, geborene Sohn eines Farmers studierte nach dem Zweiten Weltkrieg Physik und Mathematik am King’s College in London. Zugleich legte er mit seinen zahlreichen Sachbüchern, Kurzgeschichten und Romanen den Grundstein für eine beispiellose Karriere als Schriftsteller. Clarkes intensive Beschäftigung mit den Themen der Raumfahrt ermöglichten es ihm, einige später verwirklichte Erfindungen wie die geostationären Satelliten vorauszusehen. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören die Romane DIE LETZTE GENERATION sowie 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM. Clarke lebte und arbeitete seit über fünfzig Jahren auf Sri Lanka.

 

KURZMELDUNGEN

Nachdem die Pottermania langsam nachlässt, steht der Frühling 2008 im Zeichen von J. R. R. Tolkien. Der Hörverlag bringt mit DER HOBBIT ODER HIN UND ZURÜCK (ISBN 978-3-86717-211-0; 10 CDs mit ca. 650 Minuten Laufzeit) das letzte noch fehlende Glied in der Kette von Tolkien-Gesamtlesungen. Der inzwischen als „deutsche Stimme Tolkiens“ apostrophierte Gert Heidenreich trägt den Text des von Wolfgang Krege übersetzten Buches in gewohnter Spitzenklasse vor. Und bei Klett-Cotta erschien soeben mit DER WEG NACH MITTELERDE (ISBN 978-3-608-93601-8) ein umfangreiches Sachbuch von Tom Shippey, in dem dieser auf sprachwissenschaftlich fundierte Weise die Entstehungsgeschichte des HERRN DER RINGE untersucht.

Ebenfalls bei Klett-Cotta erschien DIE SCHAMANENBRÜCKE (ISBN 978-3-608-93812-8), der erste Band von Robin Hobbs neuer Trilogie um den jungen Soldaten Nevare, der während seiner Ausbildung mit der Magie der Naturvölker des Landes Gernien konfrontiert wird. Mit diesem von Joachim Pente übersetzten Werk ist eine der erfolgreichsten amerikanischen Fantasy-Autorinnen in der renommierten Hobbit Presse angelangt, wo man sich hoffentlich etwas besser um sie kümmert, als dies zuletzt bei Bastei und Blanvalet der Fall war.

Außerhalb der Hobbit Presse veröffentlichte Klett-Cotta zudem QUELLCODE (ISBN 978-3-608-93769-5), den neuesten Roman von William Gibson. Auf 450 Seiten gelingt dem Autor ein Blick auf die verborgene unterste Ebene der amerikanischen Gesellschaft, auf eine inzwischen tatsächlich überwiegend computerisierte Scheinwelt: jene »virtual reality«, die er vor mehr als zwanzig Jahren in NEUROMANCER vorhergesagt hat.


ZITAT

„Doch eines stand fest: Er würde auch den nächsten Schritt tun.“

Arthur C. Clarke – 2001 ODYSSEE IM WELTRAUM, S. 276




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