Das letzte
Drittel des Jahres ist erreicht – es wird Zeit, sich nach einem passenden
Kalender für 2009 umzusehen. Wer diesmal etwas Besonderes will, sollte sich
VISIONS FROM THE PAST, erschienen im Münchener Ackermann Kunstverlag, ansehen.
Im Großformat (50 x 66 cm) bietet dieses Prachtstück von Wandkalender zwölf
Ansichten aus der fernen Zukunft der Menschheit. Die grellbunten Bilder sind
von Anton Brzezinski
– teilweise nach Vorlagen alter SF-Magazin-Titelbilder von Frank R. Paul – und stellen futuristische Szenen aus dem zukünftigen
Alltag dar. Das ist so schön, da lohnt sich sogar das Aufheben.
Gut 130
Jahre nach der letzten (dritten) Auflage von BILDER AUS DER ZUKUNFT, dem
Erstlingswerk von Kurd Laßwitz,
erschien die Sammlung zweier Novellen („Bis zum Nullpunkt des Seins“ und „Gegen
das Weltgesetz“) bei DvR jetzt im Rahmen der Werkausgabe
im Neusatz. Zusätzlich enthält das Buch den üblichen editorischen Vorspann und
die „Vorrede zur dritten Auflage“, sowie die „Vorbemerkung“ von Laßwitz, die eigentlich einen kleinen Essay über das Verfassen
von SF-Geschichten darstellen. Bestellungen am besten über den Herausgeber Dieter von Reeken. Zudem gibt es jetzt
einen schön aufgemachten Prospekt mit dem Editionsplan der KOLLEKTION LASSWITZ,
den man sich anfordern sollte.
Mit DIE SCHLAFENDEN HÜTER (Arena Verlag, 361 Seiten) legt Andreas Eschbach den fünften Roman
seiner erfolgreichen Jugendbuchreihe „Das Marsprojekt“ vor. Die abenteuerliche
SF-Serie um vier auf dem Mars geborene Kinder startete 2001 mit dem vom Verlag
noch als Einzelband präsentierten Titel DAS MARSPROJEKT. Dessen Erfolg, und
wohl auch der Wunsch des Autors, seine Schöpfung noch etwas auszubauen, führten
dann dazu, dass ab 2005 die Konzeption auf fünf Bände ausgedehnt wurde (und der
Band 1 den neuen Titel DAS FERNE LEUCHTEN erhielt). Im Verlauf des Geschehens
entdeckten die Kinder zuerst außerirdische Artefakte auf dem roten Planeten,
störten damit die Pläne zur Schließung der Marsstation und fanden schließlich auch
noch Höhlen mit schlafenden Aliens. Natürlich führt
Eschbach im Schlussband alle offenen Handlungsstränge zusammen und beendet die fesselnde
Geschichte mit einem vor Ideen sprühenden Feuerwerk. Es bleibt Hervorzuheben,
dass der Autor es versteht, gewaltfreie Konfliktlösungen zu ersinnen: Besseres
wird jugendlichen Lesern derzeit kaum geboten!
Der vielgelobte australische Autor und Zeichner Shaun Tan hat bei Carlsen mit GESCHICHTEN AUS DER VORSTADT DES UNIVERSUMS sein zweites, ebenfalls überaus empfehlenswertes Buch veröffentlicht. Auf großformatigen 96 Seiten sind hier ein rundes Dutzend Kurzgeschichten versammelt, die Leser jeden Alters anzusprechen vermögen.
„Daß es in der Zukunft anders hergehen dürfte als
heutzutage, das sollte eigentlich Niemanden wundern; bei unserer Darstellung
kommt es nur darauf an, daß die dichterische
Phantasie in ihren Grenzen bleibt. Diese Bedingung glaubt der Verfasser erfüllt
zu haben ...“
Kurd Laßwitz – Vorrede
(in Ders.: BILDER AUS DER ZUKUNFT, S. 19)