Hallo lieber Leserinnen, Leser
und sonstige Mitlesenden in allen Dimensionen, Netzwerken und auf allen Himmelskörpern.
Als vor 25 Jahren die Idee zu einem 1-Blatt-Newsletter reifte, war ich mir
nicht klar darüber, wie viel Arbeit, aber auch Spaß, da auf mich zukommen
könnte. Nun, inzwischen bin ich in Rente, habe geheiratet, mehrere Bücher
veröffentlicht, jede Menge Artikel, Essays, Vorworte, Nachworte, Rezensionen
und Geschichten geschrieben – und quasi nebenbei auch 400 Newsletter in die
Welt geschickt. Das Alles hätte ich nicht geschafft, wenn ich nicht stets positive
Rückmeldungen aus euren Reihen erhalten hätte. Das hat mich immer dazu
angestachelt, weiter zu machen. Vielen Dank also an EUCH!
Und jetzt los. Es ist bald
Weihnachten, der Jahreswechsel beschert unter Umständen ein paar ruhige Tage,
die Wirtschaft liegt darnieder und wir wollen doch unser Bestes (also unser
Geld) geben, das Konjunkturtief in ein neues Allzeithoch der Kultursparte zu
verwandeln. Also, auf geht’s: Bücher, Taschenbücher, Comics u.v.a.m. wartet in
unseren Lieblingsbuchhandlungen darauf unsere Köpfe und Regale zu füllen!!!
Unfassbare fünfzig Jahre hat es gedauert, ganze Bücher wurden über
diese, jedes Maß sprengende, Zeitspanne geschrieben, praktisch alle daran
Beteiligten (und viele, viele Trittbrettfahrende) haben sich irgendwann einmal
dazu geäußert – und jetzt ist sie einfach erschienen: die Anthologie THE LAST
DANGEROUS VISIONS (Blackstone, ISBN 979-8-212-18379-6), herausgegeben (posthum)
von Harlan Ellison. Die beiden
Vorläufer, DANGEROUS VISIONS (1967) und AGAIN, DANGEROUS VISIONS (1972) setzten
Maßstäbe für Original-Anthologien und halfen mit, die Science Fiction aus der
Genre-Schmuddelecke heraus und in die Nähe des literarischen Mainstreams zu
holen. Allerdings schien sich Ellison mit dem 1973 vollmundig angekündigten
dritten Teil der Kurzgeschichtensammlung dann doch sehr schwer zu tun – bis hin
zu dem Zeitpunkt, an den niemand mehr mit einem Erscheinen rechnete. Schon gar
nicht, nachdem Ellison 2018 gestorben war. Doch Ellison hatte THE LAST
DANGEROUS VISIONS niemals wirklich aufgegeben und seinem Freund und
Nachlassverwalter J. Michael Straczynski
das Versprechen abgenommen, dieses Projekt zum Abschluss zu bringen. Nachdem
dieser nach Ellsions Tod alle rechtlichen und finanziellen Fragen geklärt
hatte, machte er sich daran, aus dem teilweise seit Jahrzehnten vorliegenden
Material eine Anthologie zusammenzustellen, die nicht nur die potenziellen
Käufer und Leser, sondern auch die beteiligten Autor*innen zufrieden machen
würde – und Harlan Ellison stolz. Das nun vorliegende, 450 Seiten umfassende
Buch erfüllt diese Vorgaben, ja, übertrifft die Erwartungen sogar in einigen
Punkten. Einzig, dass Ellison nicht wie gewohnt seine Einleitungstexte
hinzufügen konnte (mit einer Ausnahme), lässt ein wenig nostalgische Trauer
aufkommen. Diese Aufgabe hat Straczynski übernommen und erfüllt sie mehr als
zufriedenstellend, wie er sich überhaupt in Vorwort, „Exegesis“ und Nachwort
als überaus kompetenter und unterhaltsamer „Gastherausgeber“ erweist.
Straczynski erläutert eindrucksvoll weshalb THE LAST DANGEROUS VISIONS nicht
früher erschienen ist, erklärt, welche der 31 Texte von 25 Autoren es aus dem
Bestand ins Buch schafften und welche er neu hinzugefügt hat, und macht kein
Hehl daraus, dass er mit einigen Entscheidungen einzelner Autor*innen bzw.
deren Nachlassverwaltern durchaus nicht immer glücklich war. Die letztlich in
THE LAST DANGEROUS VISIONS vorliegenden Geschichten erfüllen dann aber alle
Ansprüche, die an eine Sammlung gestellt werden, in deren Titel (erneut) die
Worte „Dangerous“ und „Visions“ vorkommen:
bekannte Schriftsteller*innen (u. a. Dan
Simmons, Edward Bryant, Mildred Downey Broxon, Robert Sheckley und David Brin) riskieren es, ihrem
Publikum auf die Zehen zu treten; unbekannte und neue Autor*innen (wie Richard E. Peck, Stephen Dedman, Cecil
Castellucci oder Kayo Hartenbaum)
nutzen ihre Chancen; altgediente Klassiker (Howard Fast, Ward Moore, A. E. van Vogt) zeigen es dem „Nachwuchs“
noch mal so richtig; und eine Reihe aktueller Bestseller-Autoren (Cory Doctorow, Adrian Tschaikovsky und James S. A. Corey) unterstützen das
Projekt mit herausragenden neuen Stories. Und die von Altmeister Tim Kirk schon vor Jahrzehnten für
seinen Freund Ellison geschaffenen 25 Illustrationen (davon 2 farbige für die
Vorsätze) haben nichts von ihrer Frische und suggestiven Wirkung verloren. Ich
selbst habe zwar kein halbes Jahrhundert auf THE LAST DANGEROUS VISIONS
gewartet, aber über viele Jahre hinweg immer wieder bedauert, diese Geschichten
nicht lesen zu können, dieses potenzielle Meisterwerk nicht in meine Sammlung
aufnehmen zu können – es jetzt in Händen zu halten, fühlt sich einfach gut und
richtig an.
Noch druckfrisch aus der
Presse (praktisch „frisch geschlüpft“) direkt auf meinen Schreibtisch: Die
Ausgabe 35 von NOVA (p.machinery, ISBN 978-3-95765-435-9, 200 Seiten), dem
„Magazin für spekulative Literatur“. Unter der Redaktion von Marianne Labisch enthält der von Gaby Hylla, Jaana Redflower u.v.a. reich
illustrierte Band ein Dutzend Kurzgeschichten zum Thema „Mutter, Geburt, Erziehung
und Gleichberechtigung“ von ebenso vielen Autorinnen (unter ihnen Regina Schleheck, Monika Niehaus, Heidrun
Jänchen und Gabriele Behrend,
von der auch das Umschlagbild und zwei Illustrationen sind) sowie einen nachdenklichen
Sachtext von Jasmina Tesanovic über
Mütter und Mutterschaft am Beginn des 3. Jahrtausends. Eine ungewöhnliche
Themenausgabe aber ein gelungenes Experiment.
Schon seit einiger Zeit
veröffentlicht Egmont immer wieder mal Disney-Comics die so aussehen wie „seriöse“
Comic-Alben und auch inhaltlich weit über das Kleinkinder-Niveau der meisten
Disney-Sachen hinausgehen. Kurz vor Weihnachten ist jetzt mit MICKY MAUS GEGEN
DIE ALLIANZ DES BÖSEN (ISBN 978-3-7704-0669-2, 55 Seiten, Großformat) ein
großartiger und lustiger Science-Fiction-Titel erschienen, der in einem
zukünftigen Neo-Entenhausen spielt. Dort gelingt es dem Schwarzen Phantom ein
halbes Dutzend Bösewichter zu befreien und mit seiner Bande die Macht über das
Kommunikationsnetz zu erlangen. Aber Micky, Minnie, Pluto, Goofy und Donald
wehren sich mit vereinten Kräften gegen diesen Plan und so kommt es zum großen
Showdown: Die Space Ranger Force gegen die Allianz des Bösen! Geschrieben hat
die Geschichte Nicolas Pothier, die
Bilder sind von Johan Pilet und Uli Pröfrock hat das französische
Original wundervoll flapsig eingedeutscht.
Mindestens genauso viel Spaß,
aber auf einem deutlich „erwachsenerem“ Level, hatte ich beim Lesen von
#ERSTKONTAKT (Avant, ISBN 978-3-96445-045-6, 72 Seiten), einem großformatigen
Hardcoveralbum des 1975 geborenen französischen Zeichners und Texters Bruno Duhamel. Die Handlung spielt in
einer abgelegenen Gegend Schottlands wo ein erfolgloser Fotograf seine
Bilderserien aufnimmt, die er aber niemandem zeigen will – bis eines Tages aus
dem See vor seiner Hütte ein merkwürdiges Monster auftaucht. Dieses eine Foto
stellt Doug McMurdock in einem Augenblick der Schwäche auf der (fiktiven)
Plattform „Twister“ online – und geht schlafen. Am nächsten Morgen ist die
Hölle los … Duhamels Geschichte ist eine ebenso geniale wie humorvolle schwarze
Satire auf die immer wieder losbrechenden Stürme im Internet, bei denen der
Ursprung innerhalb kürzester Zeit egal ist und sich das Thema verselbstständigt
– vor allem, wenn Großkonzerne, das Militär und fehlgeleitete Hacker
mitmischen. Nur eine inkognito in der Nachbarschaft lebende alternde
Kriminalautorin behält die Nerven und versucht, Doug vor den schlimmsten
Fehlern zu bewahren. Da Doug ein rechter Sturkopf ist, bedarf es dann jedoch
auch noch der Unterstützung einer Ex-Ehefrau und einer findigen Journalistin,
bevor der „Sturm im Wasserglas“ abflaut und die Meute sich neue Opfer sucht.
Einer der besten Comics der letzten Jahre!
Relativ leicht macht es dem
Rezensenten erneut der Carcosa Verlag von Hannes
Riffel. Nach Werken von Alan Moore
und Karin Tidbeck im November
folgten Anfang Dezember drei weitere Titel und vervollständigten so das
angekündigte Herbstprogramm des Verlags. Es handelt sich um drei Bände mit
SF-Klassikern, deren Neuausgabe lange überfällig war und deren Neuübersetzungen
jetzt letztgültige Fassungen von hoher Lesbarkeit hervorbrachten.
Beginnen wir mit dem zweiten Band
der Joanna Russ-Werkausgabe, hinter
dessen Titel ERWACHENDE WELTEN (ISBN 978-3-910914-24-7, 390 Seiten) sich vor
allem das 1970 geschriebene Hauptwerk THE FEMALE MAN versteckt, ein
feministisches Romanmanifest, das jetzt (nach zwei anderen Versionen) erstmals
den deutschen Titel DER WEIBLICHE MANN trägt. Ergänzt wird dieser Text von zwei
Erzählungen, darunter „Als alles anders wurde“, für die Russ einen Nebula Award
bekam, einem Essay und einer Reihe Buchbesprechungen, in denen Russ ihre
eigenwillige Poetik darlegt und erläutert. Herausgeberin Jeanne Cortiel fügt in ihrem Nachwort wissenswerte Details hinzu.
Als der gerade einmal zwanzigjährige
Samuel R. Delany 1962 mit THE JEWELS
OF APTOR seinen ersten Roman vorlegte, konnte noch niemand ahnen, dass hier
einer der besten, wichtigsten und umstrittensten Genre-Autoren der USA seinen
Hut in den Ring warf. 1968, als mit NOVA (ISBN 978-3-910914-28-5, 307 Seiten)
bereits sein neunter Roman erschien, war das schon anders: Nach mehreren
Nominierungen hatte er mit THE EINSTEIN INTERSECTION (dt. zuletzt als DAS
EINSTEIN-VERMÄCHTNIS, ebenfalls bei Carcosa) den Nebula Award gewonnen und
schriftstellerisch einen ersten Schaffenshöhepunkt erreicht. NOVA ist eine
Space Opera, ein Weltraumabenteuer, ein Zeitgemälde, ein frech-ironisches
Meisterwerk, das ganz bewusst mit den altbewährten Versatzstücken der Science
Fiction spielt und sie um frische, neue Zutaten wie Sex, Slang, Popmusik und
Metatext erweitert. Dass es dabei um Weiße Wale, Gralssucher und Autoren geht,
die ihren Roman mitten im Satz enden lassen, erhöht doch nur …
Nachdem Ursula K. Le Guin in ihren frühen Werken die Grundsteine zu gleich zwei
der faszinierendsten Weltentwürfe der phantastischen Literatur gelegt hatte,
gönnte sie sich mit
dem 1971 erschienenen Roman DIE GEISSEL DES
HIMMELS (ISBN
978-3-910914-26-1, 225 Seiten) eine „Auszeit“, kehrte ins Hier und Jetzt zurück
und schüttelte ein unverzichtbares Meisterwerk der Science Fiction aus dem Ärmel. Der
Roman spielt zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Portland, Oregon, und es steht
schlecht um die Erde. Wir lernen George Orr kennen, einen völlig „durchschnittlichen“
Mann – und zugleich der außergewöhnlichste Mensch des Planeten. Denn wenn
George Orr träumt, werden einige seiner Träume „wahr“, das heißt, sie verändern
die „Realität“. Allerdings erinnert nur er selbst sich an die Welt vor diesen
Änderungen, was ihn an den Rand des Wahnsinns treibt. Der Zufall führt ihn zu
Dr. William Haber, einem Psychologen mit dem Spezialgebiet Traumforschung. Nach
anfänglichen Zweifeln erlebt Haber jedoch selbst, was Orrs Träume bewirken
können. Und der gute Doktor fasst einen Plan: Er will mit Orrs Hilfe eine
schöne, neue Welt erschaffen. Der Roman ist von einer tiefen Emotionalität
durchdrungen, die beim Lesen intensiv berührt ohne bevormundend zu wirken. Die
ethischen Fragen einer absoluten Macht – auch in den
Händen des gutwilligsten Menschen – werden auf intelligente, mitreißende Weise
durchgespielt. Mit DIE GEISSEL DES HIMMELS
zeigt Le Guin was eine herausragende Schriftstellerin aus den paranoid-dystopischen
Weltentwürfen eines Philip K. Dick oder
George Orwell machen kann: ganz
große Literatur.
Auf den ersten Blick scheint
es eine weitere gelungene Erfindung von Walter
Moers zu sein, ein literarischer Taschenspielertrick wie die Erschaffung
des Zamonien-Kontinents oder die Übersetzungsarbeit für Hildegunst von
Mythenmetz, aber es gab Edward Gorey
wirklich – und ein Großteil seiner Arbeiten sehen aus, als ob sie direkten
Einfluss auf Moers eigenes Schaffen gehabt haben könnten. Langer Rede kurzer
Sinn: Der Band EDWARD GOREY – GROSSMEISTER DES
KURIOSEN, „vorgestellt und mit Übersetzungen von Walter Moers“, erschienen als zweiter
Sonderband in der Reihe Die Andere Bibliothek im Aufbau Verlag (ISBN
978-3-8477-0485-0, 432 Seiten), gehört nicht nur in jede Bibliothek, die
sich dem guten illustrierten Künstlerbuch widmet, sondern auch in die Regale
alle Moers-Fans. Geboren wurde Edward Gorey am 22. 2. 1925 in Chicago, gestorben
ist er am 15. 4. 2000 in Cape Cod, und in den Jahren dazwischen schuf er etwa
zehntausend Zeichnungen, schrieb über einhundert Bücher, arbeitete
jahrzehntelang als Umschlaggestalter für Buchverlage und Zeitschriften,
gestaltete Kostüme und Bühnenbilder fürs Theater und lebte ein Künstler-Leben
wie es im Buche steht – und zwar in diesem. Walter Moers stellt seine nicht
geringen Fähigkeiten in diesem Band vollständig in den Dienst des großen
Vorläufers: er übersetzte sieben von Goreys Büchern, kommentiert die Kapitel,
die sich mit Goreys Cover-Bildern, seinen Stoff-Figuren-Handarbeiten, der Liebe
zum Ballett und der anhaltenden Faszination für Mord und Totschlag
beschäftigen. Neben Interviews erhellen ein von Moers verfasstes ABC-Darium und
viele Fotos und Abbildungen von Goreys Zeichnungen Leben und Werk dieses ganz
besonderen Menschen, der letztendlich im „Elephant House“ auf Cape Cod,
Massachusetts, seine symbiotische Behausung fand und dort gemeinsam mit vielen
Katzen, Büchern und Schmuck bis an sein Ende lebte. Nachdem Gorey in den 1970er
Jahren im Diogenes Verlag eine Heimat gefunden hatte, verblasste sein Ruhm
hierzulande recht schnell wieder. In den letzten Jahrzehnten wurde er zum
Geheimtipp unter Kennern außergewöhnlicher Illustrationskunst. Mit EDWARD
GOREY – GROSSMEISTER DES KURIOSEN könnte Moers eine Gorey-Renaissance
angestoßen haben. Das großformatige, hervorragend ausgestattete Werk bietet
jedenfalls alles, was es dafür braucht – inklusive einer exklusiven
Druckgrafik-Beilage („eine Original-Edward-Gorey-Fälschung von Walter Moers“)
in der ersten Auflage!
Als langjähriger BATMAN-Fanboy
behalte ich das Geschehen rund um Gothams Dunklen Detektiven immer im Auge,
auch wenn mir inzwischen nur noch wenige Titel wirklich gefallen. Als Sammler
dagegen finde ich in den Sondereditionen von Panini immer wieder hübsche Stücke
fürs Regal. Weihnachten 2024 waren dies zuerst einmal der BATMAN
ADVENTSKALENDER, eine Deluxe-Box mit 24 BATMAN-Heftchen, alle mit
Variant-Covern und einzeln in umlaufend bedruckte Umschläge verpackt; dazu ein
durchnummeriertes Zertifikat für die 222er Limitierung.
Ergänzend dazu gab es vom
letztjährigen DC-Universum-Crossover BATMAN: KNIGHT TERRORS eine auf 150 Exemplare
limitierte Collector’s Edition mit 6 Hardcovern in einem rundum bedruckten
Schuber. Die Alpträume, die der Bösewicht Insomnia auf seiner Suche nach dem
heiligen Gral (aka Dr. Destiny’s Traumstein) fast allen DC-Superhelden
bescherte, waren in so vielen Heftserien verstreut, dass dieser Sammelschuber
eine echte Hilfe ist, den Überblick zu bewahren. Auf Grund der doch recht hohen
Preise sind beide Titel jedoch wohl nur was für Leute, die mit ihrer
BATMAN-Sammlung ein wenig angeben wollen.
J
„Ich möchte bezweifeln, dass es auch nur einen Buchhändler gibt, der für
Science-Fiction-Fans nichts als reine Liebe empfindet. Das Gleiche trifft auf
den Graphic-Novel-Sammler zu. Einige der ganz Großen der Literatur haben zu
Ersteren beigetragen: Doris Lessing, J. G. Ballard, H. G. Wells, Mary Shelley,
Iain M. Banks, Ursula Le Guin, George Orwell, Aldous Huxley und P. D. James
haben sich allesamt darin versucht, auch Douglas Adams. […] SF-Taschenbücher
haben häufig außergewöhnlich grelle und stilvoll illustrierte Cover. Vermutlich
bestehen die Verleger darauf, dass ihre Illustratoren erst eine Woche lang
täglich eine Dosis LSD zu sich nehmen, bevor sie zum Pinsel greifen. […]
SF-Fans sind sofort zu erkennen. Als Buchhändler freut man sich über sie, weil sie
nie enttäuscht sind. Auch sind SF-Fans nie allein: Sie kommen immer zu zweit. […]
Der Graphic-Novel-Fan gleicht in seinem Äußeren dem SF-Fan, ist in seinem Wesen
allerdings sehr viel ernster.“
Shaun Bythell – SIEBEN ARTEN VON MENSCHEN, DIE MAN IN BUCHLÄDEN TRIFFT (S. 153 ff.)
„Diese Geschichte ist auf keinen Fall als Kritik an der
schottischen Gesellschaft gedacht und das aus einem einfachen Grund: Ihr
Verfasser war noch nie in Schottland. Der einzige Grund, warum diese Geschichte
in Schottland spielt, hat mit der Fauna zu tun: In Schottland gibt es Lamas.
Ähnlichkeiten mit Frankreich sind rein zufällig, weil die Geschichte ja in
Schottland spielt.“
Duhamel: „Vorwort“, in: Ders. – #ERSTKONTAKT (S. 2)