Der Potter-Hobbit-Hype ist nicht mehr aufzuhalten,
die Medien überschlagen sich, die Zahl der Publikationen geht in Bereiche, von
denen selbst Uncle Scrooge in Entenhausen nur träumen kann. Deshalb hier nur
einige ausgewählte Neuerscheinungen: Friedhelm
Schneidewind legt ein umfängliches (900 S.) Nachschlagewerk vor, DAS GROSSE
TOLKIEN LEXIKON (Lexikon Verlag Schwarzkopf, ISBN 3896022989, 49,80 DM)
betitelt, welches sich von „Roverandom“ bis zum „Silmarillion“ mit Tolkiens
Welt auseinandersetzt – in deutscher Sprache gibt es nichts besseres! Und die Brüder Hildebrandt versammeln ihre Kalenderillustrationen
zu Tolkienbüchern in THE TOLKIEN YEARS (ISBN 0823051242, $ 25.--). Der
großformatige Bildband enthält zudem auch ein neues Bild im Posterformat. Für
Weihnachten: Das Buch gibt es auch als signierte Sammlerausgabe ($ 100.--).
Ebenfalls großformatig kommt die neueste
„Scheibenwelt“-Erzählung von Terry
Pratchett in die Buchhandlungen. WAHRE HELDEN (im Original THE LAST HERO)
ist das bisher wohl am opulentesten illustrierte Buch des Autors, in dem
erstmals Paul Kidby sein Können
zeigen darf (Vgl. das Ableben von Josh
Kirby weiter unten). Für 48,-- DM bei Goldmann erschienen.
Blitzinfos: Soeben ausgeliefert wurden:
1.) KARL-HERBERT SCHEER – KONSTRUKTEUR DER ZUKUNFT, die langerwartete
Biographie des berühmten SF-Autors von Heiko
Langhans (Moewig, 17,21 DM). 2.) Walter
Moers entdeckt seine Liebe für den guten alten französischen
Buchillustrator Gustave Doré. WILDE
REISE DURCH DIE NACHT heißt sein neuer Roman, der sich von Dorés Bildern
inspiriert zeigt. Der Eichborn-Verlag hat sich bei der Ausstattung
(Lesebändchen, Schutzumschlag, ill. Vorsätze und Silberschnitt) selbst
übertroffen. Für 39,80 DM fast geschenkt. 3.) Es gibt sie doch noch, die
deutsche SF! Jörg Weigand hat in
WAGNIS 21 (MUT-Verlag, 54,79 DM, ISBN 389182078X) die Visionen, Hoffnungen und
Ängste von 21 deutschsprachigen AutorInnen in ebensovielen SF-Erzählungen
dokumentiert. Ein gelungener Start ins neue Jahrtausend!
Am 26. Oktober 2001 verstarb der englische Illustrator Josh Kirby im Alter von 82 Jahren. Bekannt war Kirby vor allem durch seine phantasievollen Umschläge zu den Scheibenweltromanen von Terry Pratchett, gesammelt im Bildband ( IN THE GARDEN OF UNEARTHLY DELIGHTS). Der 1928 geborene Künstler schuf vor allem Einbandillustrationen zu englischen Taschenbüchern. Er begann seine Laufbahn 1955 mit dem Titelbild zu Ian Flemings James-Bond-Roman MOONRAKER. Zuletzt erschien der Pratchett-Roman DIE VOLLE WAHRHEIT (bei Goldmann-Manhattan) mit einem Josh-Kirby-Cover.
„Es handelt sich um ein sprachliches Konstrukt, erzeugt durch schwarze Buchstaben, das die Weiße als Grundlage und Bedingung eben dieser schwarzen Buchstaben zu Darstellung bringt. Diese Darstellung des beschreibbaren Weiß kann als Versuch aufgefasst werden, die Möglichkeitsbedingungen des Sprechens zu reflektieren. Es ist die Indikation eines weißen, unbeschreibbaren Raums der Sprache, der sich nur lautlos ankündigt (...) und in dem das nicht-signifikative Sein der Sprache sichtbar wird.“
(Aus: Arne Klawitter – „Barrenhandstand und Expressionismus, Körperfeuer und Gesang“. Das verlängerte Sprachspiel bei Arno Schmidt. In: Schauerfeld. Mitteilungen der GASL. 2./3. Heft, 2001.)