Vom
zur Zeit einzigen professionellen SF-Magazin phantastisch! erschien im
Januar 2002 die Nummer 5, mit dem Themenschwerpunkt „Wolfgang Jeschke“. Zum Ruhestand des Altmeisters gibt es eine Fülle
an Informationen und viele tolle Bilder! Dazu kommen noch eine galaktisch gute
Story von Nessun Saprà („Noch ein
Pils, Bruno“) und weitere attraktive Beiträge.
Der
„größte“ utopisch-phantastische Roman des 20. Jahrhunderts erscheint jetzt im
Fischer-Taschenbuch-Verlag als broschierte Sonderausgabe (Die Bezeichnung
„Taschenbuch“ verbietet sich wohl bei 1360 Seiten im Format DIN A4?). ZETTEL’S
TRAUM von Arno Schmidt erschien
erstmals 1970, damals im Format DIN A3, hatte seither diverse großformatige
Nachauflagen und kostete zuletzt ca. 750.- DM. Für 58.- € zum 88. Geburtstags
des Autors am 18. Januar veröffentlicht, ist das Buch damit endlich für fast
Jedermann erschwinglich. Zum Inhalt nur soviel: Neben einer biographischen
Studie zum Leben und Werk von E. A. Poe
beschäftigen sich die Protagonisten des Romans auch mit Elementargeistern, den
Transformationen von Lebewesen in literarische Gestalten und umgekehrt und mit
der Erstellung einer ultimativen „Mondbibliothek“. Die oft gehörte Behauptung,
das Buch sei „schwierig“, scheint von lesefaulen Germanisten aufgestellt. Laut
Autor gehört nur „’n lüttes Studium“ des Textes und die Bereitschaft ein wenig
Zeit zu opfern dazu, das Buch zu genießen.
A DEATH IN THE FAMILY
Der amerikanische Comiczeichner und Werbegraphiker John Buscema (* 1927) verstarb am 10. Januar 2002 an den Folgen eines Krebsleidens. Seit den 40er Jahren zeichnete Buscema eine Unzahl von Comics, hauptsächlich für MARVEL. Berühmt wurde er mit seiner Adaption der CONAN-Serie. Anfang der 90er Jahre zog er sich vom Tagesgeschäft zurück, ließ sich jedoch immer wieder von Stan Lee zu Einzelprojekten überreden. Seine letzte Arbeit war „Imagine if Stan Lee with John Buscema created Superman“ für DC.
Jack C. Haldeman, der ältere Bruder von Joe Haldeman, verstarb am Neujahrstag 2002 an Krebs. Der am 18. Dezember 1941 in New York geborene Haldeman studierte in den 60er Jahren Medizin. Er veröffentlichte ab 1971 eine Vielzahl von SF-Kurzgeschichten. Sein erster Roman VECTOR ANALYSIS erschien 1978 (die deutsche Ausgabe erfolgte 1980 bei Knaur als DAS FREMDE VIRUS) und hatte mit einem weltbedrohenden Virus aus dem Weltraum auch ein „medizinisches“ Thema. In der Folgezeit schrieb er einen STAR TREK-Roman, arbeitete mit Jack Dann, Harry Harrison und seinem Bruder Joe (in dessen Schatten er immer stand) zusammen und wurde als vielseitiger Autor geschätzt, der jedoch nie einen echten Bestseller schaffte.
„Wie wird man zum maßgeblichen Schwergewicht
der Science Fiction in Deutschland? Die Antwort ist leicht. Man heiratet die
richtige Frau.“
Alexander Seibold in phantastisch! No.5.