Das amerikanische SF-Fachmagazin Locus konnte im September seine 500. Ausgabe feiern. Neben den überschwänglichen Gratulationen der SF-Gemeinde findet man ein langes Interview mit dem Herausgeber Charles N. Brown, der das Magazin 1968 gründete und damit mittlerweile 24 HUGO-Awards (zuletzt 2002) gewann. Herzlichen Glückwunsch auch von TEMPORAMORES!
Nachdem Orson Scott Cards Roman ENDER’S GAME über eine Million Exemplare verkauft hat, schreibt der Autor zur Zeit an einer Drehbuchfassung, in die auch der spätere Roman ENDER’S SHADOW eingearbeitet wird. Die Regie soll Wolfgang Petersen führen – man darf gespannt sein.
Ankündigungen für Winter 2002/Frühling 2003: Freuen wir uns auf eine Flut lang erwarteter – oder auch befürchteter – Neuerscheinungen von SF- und Fantasy-Titeln aus England und den USA. Robert Jordan bringt den 10. Band seiner „The Wheel of Time“-Serie mit dem Titel CROSSROADS OF TWILIGHT (November 02) heraus; MORGAWR (November 02) von Terry Brooks schließt die „The Voyage of the Jerle Shannara“-Trilogie ab; von China Mieville erscheint der Kurzroman THE TAIN (Dezember 02); Robin Hobb erfreut uns mit THE GOLDEN FOOL (Dezember 02), dem zweiten Band der „The Tawny Man“-Trilogie; A FEAST FOR CROWS (April 03) ist der Titel von George R. R. Martins neuestem Roman und ebenfalls im April 03 erscheint mit ILIUM der erste von zwei Bänden, mit denen Dan Simmons die weltberühmte ILIAS von Homer in ein futuristisches Gewand kleidet – wie da wohl der zweite Roman-Titel lauten wird?
Der Tolkien-Boom treibt seltsame Blüten. So ist jetzt bei List das Sekundärwerk TOLKIENS UNIVERSUM – DIE MYTHISCHE WELT DES „HERRN DER RINGE“ von CONAN-Autor Lin Carter (1930–1988) als Taschenbuch veröffentlicht worden. Die Originalausgabe des Buches ist allerdings bereits 1969 erschienen. Da mag man schon mal Zweifel anmelden, ob das selbst für Hardcore-Fans noch interessant ist?
Am 2. November verstarb mit Charles Sheffield ein weiterer Hard-SF-Autor. Sheffield wurde 1935
in England geboren, studierte in Cambridge und lebte seit Mitte der 60er Jahre
in den USA. Er war Physiker und Schriftsteller, wobei sein Schwerpunkt auf
wissenschaftlichen Veröffentlichungen lag. Seit 1978 veröffentlichte er auch
SF-Romane, die in Deutschland zuerst bei Goldmann, später bei Heyne
veröffentlicht wurden. Sheffield war mit der SF-Autorin Nancy Kress verheiratet.
R. Sotscheck: „Wie hoch war der Laßwitz-Preis eigentlich dotiert?“ H. Rowohlt: „Gar nicht, da kriegt man nur die Urkunde. Da hätte man nach Dortmund fahren müssen. Und Geld gab’s ja auch nicht. Ich hatte Angst vor den zweitausend Trekkies, die alle Spock-Ohren haben, und niemand kennt mich, und man muß nett zu Leuten sein. Iiih.“
(Aus: Harry Rowohlt – IN SCHLUCKEN-ZWEI-SPECHTE. Edition Tiamat, 2002, S. 162)