TEMPORAMORES - Newsletter # 64 - 29.8.2004




KURZMELDUNGEN

Eine Jugendbuch-Trilogie von einer weltberühmten Belletristik-Autorin aus Chile – und dann noch mit phantastischem Einschlag und an exotischen Schauplätzen spielend: „Die Abenteuer von Aguila und Jaguar“ wurden von Isabel Allende mit dem Roman IM BANN DER MASKEN abgeschlossen. Nachdem bereits DIE STADT DER WILDEN GÖTTER das Amazonas-Gebiet und IM REICH DES GOLDENEN DRACHEN die Berge des Himalaja zu Schauplätzen hatten, führt die abenteuerliche Handlung die jugendlichen Helden diesmal ins finsterste Afrika. Action, Mystik und Humor machen die Bücher zu echten Erlebnissen. Ein Erlebnis ist auch die Verlagspolitik: Die komplette Trilogie ist sowohl bei Hanser als auch bei Suhrkamp erschienen – einmal als preiswertes Jugendbuch in Halbleinen und dann noch als gediegene Ganzleinenausgabe mit Schutzumschlag und Lesebändchen. Da fällt die Wahl (für uns Sammler) schwer.

Heyne ist jetzt offenbar endgültig in die Verlagsgruppe Random House integriert – und dort hat man wohl beschlossen, das Programm zu „bereinigen“. Jedenfalls schreitet die Zersplitterung und Auflösung bekannter und wertvoller Reihen weiter fort. Die zur Zeit erscheinenden SF-Romane haben weder ein einheitliches Format, noch eine erkennbare Reihenbezeichnung – und auch die Nummerierung ist auf (für uns Sammler) nicht mehr nachvollziehbare Weise mutiert. Da wird wohl demnächst ein Nachruf fällig. Aus den buntgewürfelten Neuerscheinungen des September verdient es jedoch ein Buch herausgehoben zu werden: DIE GATEWAY-TRILOGIE (ISBN 3-453-87905-8) von Frederik Pohl bringt die drei vorher bei Goldmann erschienenen Romane GATEWAY, JENSEITS DES BLAUEN HORIZONTS und RÜCKKEHR NACH GATEWAY in überarbeiteter Neuausgabe. Die zwischen 1976 und 1984 geschriebenen Werke sind Pohls Beitrag zur Neubelebung der „Space Opera“. Das Taschenbuch gehört in die Reihe der „Meisterwerke der Science Fiction“ und hat neben einem Vorwort von Terry Bisson auch wieder ein schönes Farbbild als Frontispiz.

Und noch ein Buch, das in Afrika spielt: MEDUSA von Thomas Thiemeyer. Der erste Roman des vor allem als Einbandgestalter bekannten Künstlers ist bei Knaur (ISBN 3-426-66152-7) als Hardcover erschienen. Inmitten der Sahara finden Archäologen einen merkwürdigen Tempel. Darin befindet sich ein Heiligtum, dessen Wert unermesslich ist und das vermutlich nicht von dieser Erde stammt – aber ist die Menschheit reif genug, um davon zu erfahren? Eine Mischung aus „Indiana Jones“-Geschichten und „Stargate“-Reminiszenzen bildet die Grundlage dieses unterhaltsamen Abenteuerromans voller Action, Lokalkolorit und menschlicher Tragödien. Ein sehr brauchbarer Erstling, dem aber hoffentlich bald etwas Originelleres folgt.

 

ZITAT

„Mein Name ist Robinette Broadhead; ich bin aber trotzdem ein Mann. Mein Analytiker hat sehr viel Spaß mit dieser Tatsache. “

Frederik Pohl – DIE GATEWAY-TRILOGIE (S. 14)




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