Der amerikanische Fantasy- und Science-Fiction-Autor Robert Asprin, geboren am 28. Juni 1946 in St. Johns, Michigan, verstarb am 22. Mai 2008 in seinem Haus in New Orleans. Nach Studium und Militärdienst in den 1960er Jahren war Asprin eine zeitlang als Buchhalter tätig, bevor er 1977 mit THE COLD CASH WAR (dt. 1979 als DER WELTKRIEG-KONZERN bei Bastei, wo praktisch alle deutschen Ausgaben Asprins erschienen) seinen ersten Zukunftsroman vorlegte. Danach wandte er sich mit großem Erfolg der Fantasy zu und schuf mit seinem „Dämonen“-Zyklus und der „Shared-World“-Serie um DIE DIEBESWELT Freistatt zwei vielbändige Reihenwerke, die erheblichen Einfluss auf die Gestalt der modernen Fantasy hatten. Ab 1990 war er mit den PHULE’S COMPANIE-Romanen auch wieder im SF-Genre tätig. Vor allem der oftmals recht schwarze und zynische Humor den Asprins „Helden“ großzügig versprühen, macht Titel wie EIN DÄMON ZU VIEL (1979) oder DIE CHAOS-KOMPANIE (1991) auch heute noch lesenswert. Asprin war einige Jahre mit Lynn Abbey verheiratet, die auch bei einigen seiner Bücher als Co-Autorin und Mitherausgeberin auftrat.
Am Morgen des 9. Juni 2008 verstarb im Alter von 77 Jahren der litauisch-amerikanische SF-Autor und Kritiker Algis Budrys. Geboren am 9. Januar 1931 als Algirdas Jonas Budrys in Königsberg, siedelte der Sohn eines litauischen Politikers 1936 mit seiner Familie in die USA über. Nach dem Studium in Miami und New York begann Budrys als Lektor, Herausgeber und Kritiker bei verschiedenen Science Fiction publizierenden Verlagen zu arbeiten. Seine eigene Schriftstellerkarriere begann 1952 mit der Veröffentlichung von „The High Purpose“ in Astounding. Im Laufe von über fünfzig Jahren folgten mehr als zweihundert Kurzgeschichten und ein Dutzend Romane. Budrys galt schnell als herausragender Stilist und wurde mehrfach für den HUGO-Award nominiert. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Romane WHO? (1958, dt. als ZWISCHEN ZWEI WELTEN), der 1974 auch verfilmt wurde, und ROUGE MOON (1960, dt. als PROJEKT LUNA), die beide erstaunlich aktuelle Charakterstudien von zu Außenseitern gewordenen Protagonisten enthalten. Der 1977 erschienene Roman MICHAELMAS (dt. Ausgabe 1980) beschreibt gekonnt die Korruption und Verwilderung innerhalb der Massenmedien und führt sie auf den Einfluss außerirdischer Kräfte zurück. In den letzten zwanzig Jahren war Budrys vor allem als Herausgeber der Anthologien-Reihe WRITERS OF THE FUTURE tätig. 2007 erhielt er von der Science Fiction Research Association einen PILGRIM-Award für sein Lebenswerk.
„Das ist eine gute Eigenschaft dieses Berufs“, murmelte er mit schon undeutlicher Stimme. „Ich habe nie Schwierigkeiten mit dem Einschlafen.“
Algis Budrys – MICHAELMAS, S. 253