Ein paar Nachzügler aus dem Jahr 2008 und Novitäten aus 2009
eröffnen den Newsletter-Reigen.
Ganz wichtig ist natürlich das neue phantastisch!-Heft. Mit der Ausgabe No. 33 startet der neunte
Jahrgang und das Magazin quillt wieder über: Interviews mit Wolfgang Hohlbein und Oliver Scholl, Artikel von Achim Schnurrer,
Christian Endres und Horst Illmer, jede Menge Rezensionen
und Neuigkeiten – und wie immer erfolgt an dieser Stelle der Kaufbefehl.
Der niederländische Literaturwissenschaftler Rein A. Zondergeld lässt als Herausgeber der Anthologie SCHATTENSPIEL (Karolinger, 2008, ISBN 978-3-85418-129-3) wieder einmal von sich hören. Er hat hier auf 300 Seiten zwanzig Kurzgeschichten mit „phantastischen Erzählungen aus dem Dritten Reich“ versammelt und informiert im Nachwort über die wenig bekannte Phantastik-Literatur der Nazi-Zeit; zudem gibt es Kurzbiographien der aufgenommenen Autoren. Unter ihnen befinden sich Größen wie Ernst Jünger, Werner Bergengruen und Ernst Kreuder, aber auch weniger bekannte Namen wie Georg Britting oder Wilhelm von Scholz.
Bei Piper ist Ende 2008 mit NACHTREITER (ISBN 978-3-492-70161-7) der erste Band einer spannenden und abenteuerlichen Fantasy-Trilogie von Daniela Knor erschienen. Im Land Phykadon herrscht ein blutrünstiger Tyrann, der, unterstützt von Schwarzer Magie, das Nachbarland Sarmyn erobern will. Eine buntgewürfelte Schicksalsgemeinschaft versucht, einen Weg zu finden, um die Invasion und den Krieg noch zu verhindern.
In einer Blechschachtel im passenden Grabstein-Look liefert Arena DAS GRAVEYARD BUCH (2009, ISBN 978-3-401-06356-0) aus, den neuen Roman von Neil Gaiman. Darin geht es um den Jungen Nobody Owens (welch sprechender Name), der sich als Kleinkind auf einen Friedhof verirrt und dort von den Geistern der Toten „adoptiert“ wird. Allerdings gibt es dort auch Kräfte, die Nobody Böses wollen und nach dem Leben trachten. In beeindruckender Manier schildert Gaiman diese ungewöhnliche Schicksalsgemeinschaft. Das in der Büchse liegende Buch ist von Reinhard Tiffert übersetzt, hat 310 Seiten und eine umlaufende Einbandillustration von Chris Riddell. Einziges Manko: Leider verzichtete man bei Arena auf die Übernahme der Bilder, mit denen Dave McKean die Originalausgabe illustrierte.
Und weil heute der 95. Geburtstag von Arno Schmidt ist (ha, freut Euch schon mal auf 2014!), hier noch der völlig unzeitgemäße Hinweis auf DIE GELEHRTENREPUBLIK, KAFF AUCH MARE CRISIUM und DIE SCHULE DER ATHEISTEN – Ebbes besser’s geit’s nit!
„Aus
all diesen Tatsachen, es ließen sich noch viele mehr aufführen, kann eigentlich
nur geschlossen werden, daß die Phantastik-Forschung
in Bezug auf das Dritte Reich von einem Standpunkt ausgeht, der sich am besten
mit den Worten umschrieben lässt, daß nicht sein
kann, was nicht sein darf. Will sagen: Die phantastische Literatur ist gut,
also kann es sie im „bösen“ Dritten Reich nicht gegeben haben“.
Rein A. Zondergeld – SCHATTENSPIEL (S. 270)