Soeben ist
„TRIX SOLIER – Zauberlehrling voller Fehl und Adel“ (Beltz
& Gelberg, 584 Seiten, ISBN 978-3-407-81074-8), der
neueste Roman von Sergej Lukianenko erschienen. Gleichzeitig gab es beim
Hörverlag dazu ein liebevoll und passend eingerichtetes Hörbuch,
wundervoll vorgelesen von Sprecher-Superstar Stefan Kaminski. Wer allerdings einen HARRY POTTER-Neuaufguss
befürchtet, wird positiv überrascht sein. Lukianenko
hat mit Trix Solier einen
jungen Helden zum Liebgewinnen erschaffen, dessen Abenteuer man nicht nur als
Jugendlicher mit Spannung und viel Freude genießt. Das Romanpersonal
hält sich in erfreulich überschaubaren Grenzen, auch die
Hintergrundwelt ist nicht allzu detailreich ausgestaltet. Das bietet Freiraum
für weitere Abenteuer und neue Figuren, ohne dass man (wie bei so manchem
anglo-amerikanischen Autor) Angst haben muss, ob er alle seine
Nebenkriegs-Schauplätze auch wirklich bis zum Ende beherrscht. Zugleich
legt Lukianenko aber unter die scheinbar so einfach
erzählte Haupthandlung eine satirisch-ironische Ebene voller Seitenhiebe
auf Genre-Klassiker und Gegenwartsmythen. (Beim Aufspüren dieser
Anspielungen ist das genaue Hinhören bei der CD oftmals hilfreich, wenn
mal trotz genauester Lektüre der Groschen nicht fallen will.) Ein
Fantasy-Roman der als Buch und Hörbuch Lust auf »Mehr« macht!
Mehr als zwei Jahre nach dem sensationellen Erstling von David Petersen liegt nun endlich die Fortsetzung vor: In MOUSE GUARD – WINTER 1152 (Cross Cult, Hardcover mit Fadenheftung, ISBN 978-3-941248-26-7) erfahren wir mehr über das Schicksal der kleinen, hochzivilisierten Nager, die sich nach dem Ende von Midnights Putschversuch mit den Unbilden der Witterung (sprich, dem harten Winter) auseinandersetzen müssen. Und so begleiten wir eine fünfköpfige Patrouille der Wachtmäuse, die ausgesandt wurde, um dringend benötigte Medizin aus Sprucetuck nach Lockhaven zu holen. Während die Fünf sich unter Einsatz ihres Lebens mühsam zurückkämpfen, entdeckt Gwendolyn, die Oberin der Wache, dass einzelne Anhänger Midnights immer noch an dessen unselige Ideen glauben: Lockhavens Schicksal wird gleichermaßen von Innen wie Außen bedroht. Doch wenn alle Mäuse zusammenhalten, dann findet sich auch ein Ausweg! Erneut begeistert Petersons frischer und origineller Erzähl- und Zeichenstil. Man merkt zudem, dass er in seiner Schöpfung „heimischer“ geworden ist und mit mehr Sicherheit und Zuversicht an der Erweiterung des Handlungsrahmens arbeitet. Er nimmt zwar einige Fäden aus dem Vorgänger (MOUSE GUARD – HERBST 1152) auf, schickt seine bepelzten Protagonisten jedoch unverzagt in neue Territorien und Abenteuer. Und auch wenn am Ende der Verlust eines Helden zu beklagen ist, so steht doch schon eine neue Maus bereit, um die legendumwobene „Schwarze Axt“ in ihren Pfoten weiterzutragen. (Fortsetzung folgt – hoffentlich bald.)
ZITAT
„Sind
Worte erst frei, fängt niemand sie ein.
Doch wer
Worte bewacht, wird ihr Gefangener sein.“
Roibin,
Schreiberin von Lockhaven –
„Die Ballade von Em aus Appleloft“ (MOUSE
GUARD)