Die Kalendersaison beginnt ja auch in jedem Jahr früher. Bald wird es so
sein, dass am Dienstag nach Ostern bereits die ersten Weihnachtsmänner neben
den Kalendern fürs Folgejahr zu haben sind. Bevor es jedoch so weit ist: Für
das Jahr 2014 möchten wir an dieser Stelle unbedingt noch auf einen vollkommen
altmodisch erst im Oktober 2013 produzierten und in den Verkauf gelangten SCIENCE-FICTION-KALENDER
(ISBN 978-3-86402-129-9) aus dem Atlantis Verlag hinweisen. Der ausgezeichnete
deutsche Künstler Timo Kümmel,
Gestalter von vielen Einbänden bei Atlantis und Cover-Artist bei etlichen phantastisch!-Ausgaben, hat 13 seiner
schönsten Bilder zusammengesucht, mit Spiralbindung und einem Aufhänger
versehen und ein Kalendarium beigegeben – fertig ist der Wandbehang für
Science-Fiction-Fans! Bestellungen am besten direkt an den Verlag (www.atlantis-verlag.de), dann gibt es
noch ein Poster gratis dazu.
Nachdem nun fast ein ganzes Jahr lang den Brüdern Grimm und ihrer
Märchensammlung gedacht wurde, hat der Aladin Verlag eine echte
Buch-Kostbarkeit nachgeschoben: GRIMMS MÄRCHEN (ISBN 978-3-8489-2001-3) von Philip Pullman. Ja, ganz recht, der
englische Autor der HIS DARK MATERIALS-Trilogie hat sich fünfzig seiner
Lieblingsmärchen ausgesucht und sie in seinen eigenen Worten nacherzählt (und
teilweise noch ordentlich ausgeschmückt!). Natürlich mussten die Geschichten
für die deutsche Ausgabe wieder zurückübersetzt werden, was Martina Tichy elegant besorgte. Zwei
Besonderheiten gibt es noch zu erwähnen. Erstens gibt Pullman nach jedem
Märchen ein kurzes Nachwort bei, in dem er Gattungsspezifika erläutert und aus
dem Autoren-Nähkästchen plaudert. Zweitens hat der Universalkünstler Shaun Tan zu jedem Märchen ein Bild
beigesteuert. Seine Illustrationen sind Fotografien von bemalten und dezent
arrangierten Skulpturen aus Pappmaché und Ton, die vor allem durch ihre
Reduziertheit eine große Anziehungskraft besitzen.
In der seit über 100 Jahren existierenden Insel-Bücherei ist als Band
1387 jetzt TINA oder über die
Unsterblichkeit (ISBN 978-3-548-19387-6) von Arno Schmidt erschienen: „Nicht nur Homer kannte sich aus mit der
Unterwelt. Auch Arno Schmidt hat seinen Lesern zu einem Blick ins Jenseitige
verholfen. Sein Elysium liegt geradewegs unter Darmstadt, und wie bei Homer im
Hades wollen auch die Seelen in Schmidts Erzählung, allesamt mehr oder weniger
bekannte Dichter, nichts wie weg. Eberhard Schlotter hat die so witzige wie
bitterböse Satire auf den Dichtertraum von der Unsterblichkeit mit 25
Radierungen illustriert.“ Knapper als in diesem Verlagstext könnten wir es auch
nicht formulieren. Text, Bilder und buchgestalterische Verarbeitung bilden eine
wunderbare Einheit. Eine Zierde für jedes Bücherregal!
„Ich klage nicht an; ich habe keine Zeit zum Anklagen; ich schildere.
Ich bin der Topograph der horizontalen Höllenstürze : Der, der nebenher stürzt,
und aus seinen Adern mitstenographiert: wenn s alle ist, ists alle! –“
Arno Schmidt – Brief an Martin Walser. In: Ders. »Und
nun auf, zum Postauto!« (S. 39)