Wie ich diese Frau beneide, kann
ich gar nicht in Worte fassen: Die Waliserin Jo Walton ist nicht nur eine sehr gute Autorin, sondern auch eine
passionierte Leserin – und sie verfügt offenbar über einen geheimen Zeitvorrat,
aus dem sie sich bedient, wenn sie ihre Lieblingsbücher zum wiederholten (!!!)
Male liest. Aus dieser Passion ist zuerst ein Blog entstanden und nun ein Buch,
dessen Lektüre einfach unglaublichen Spaß bereitet. WHAT MAKES THIS BOOK SO
GREAT (Tor Books, ISBN 978-0-7653-3193-9, 450 Seiten, Hardcover) enthält 130
Kapitel in denen Walton über ihre Nochmals-Lektüren von Science-Fiction-Büchern
reflektiert (mit diversen Abschweifungen, wie es sich für eine
Literaturliebhaberin gehört), und dabei gelingt es ihr praktisch in jedem Fall,
diese Besprechungen zu kleinen Essays werden zu lassen, die unmittelbar den
Reiz auslösen, die angeführten Werke ebenfalls lesen zu wollen. Natürlich
handelt es sich um eine sehr subjektive und persönliche Auswahl Jo Waltons, die
dennoch wie nebenbei eine Poetik der Science Fiction entwickelt und eine kurze
Literaturgeschichte dieses faszinierenden Genres schreibt. Unverzichtbar!
Der gute Sherlock Holmes findet
einfach keine Ruhe. Egal ob im TV oder im Kino, im Comic oder im Buch – mehr
als 125 Jahre nach seinem ersten Auftritt als Meisterdetektiv hat er mehr zu
tun als je zuvor. Der Blitz Verlag hat eine eigene Taschenbuch-Reihe ins Leben
gerufen, deren siebter Band SHERLOCK HOLMES UND DIE DRACHENLADY (ISBN
978-3-89840-387-0) soeben ausgeliefert wurde. Die von Klaus-Peter Walter betreute Anthologie enthält zu den acht
Kurzgeschichten ein Nachwort des Herausgebers. Entgegen der inzwischen
überhandnehmenden Mode, die Abenteuer von Holmes und seinem Begleiter Doktor
Watson in eine Parallelwelt oder gar in die Gegenwart zu versetzen, legt Walter
Wert darauf, dass die Beiträger ihre Geschichten möglichst nahe an den
literarischen Kosmos anschließen, den Arthur
Conan Doyle für seine erfolgreichste Figur erschaffen hat. Dies ist
vorzüglich gelungen, die Geschichten von Peter
Jackob, Wolfgang Schüler, Christian Endres, Karsten Eichner sowie je
zweimal von Klaus- Peter Walter und Franziska Franke „atmen“ alle den
Geist der klassischen Doyle-Texte, sie präsentieren Fälle, die der große
Detektiv mit mehr oder weniger Aufwand löst, sind gut geschrieben – und fügen
dem bekannten Bild von Sherlock Holmes auch noch die eine oder andere
unbekannte Facette hinzu. 250 Seiten pures Lesevergnügen.
Am 21. Mai 2014 wurde der Zeichner
und Autor Hans Traxler 85 Jahre alt
und beschenkte sein Publikum mit dem Bilderbuch WILLI – DER KATER, DER IMMER
GRÖSSER WURDE (Hanser, ISBN 978-3-446-24653-9, ca. 30 Seiten).
Katzen-Phantastik vom Feinsten!
„Mein Name ist Conan Doyle … Sie haben meinem
Sherlock Holmes für kurze Zeit Leben und Gesicht gegeben. Das war großartig von
Ihnen! HAHAHAHAHAHAHA!!! Aber einen kleinen Schadenersatzanspruch muss ich doch
stellen: Lassen Sie mich Ihre Geschichte schreiben!“
„Der lachende Mann“ in: DER
MANN, DER SHERLOCK HOLMES WAR (1937)