Auch bei EXODUS, dem
herausragenden Magazin für „Science Fiction Stories & Phantastische Grafik“
ist man ins Jahr 2015 gestartet. Die Ausgabe 32 liegt seit März vor und punktet
diesmal vor allem durch den 20-seitigen Bildteil von Alexander Preuss, von dem auch das umlaufende Covergemälde stammt.
Der 1974 in Aachen geborene Preuss ist seit mehr als 20 Jahren in der
Computerspielbranche tätig, fertigt jedoch auch immer wieder Buchcover. Im Jahr
2012 erhielt er dafür den Kurd-Laßwitz-Preis. Bei den Kurzgeschichten setzt man
auf die bewährte Mischung aus erfahrenen Schriftstellern und Newcomern. Wie
immer ist es ein Genuss, dass alle Geschichten illustriert sind. Mehr zum empfehlenswerten
Heft und den weiteren Aktionen der EXODUS-Crew
findet man auf www.exodusmagazin.de,
der liebevoll neugestalteten Homepage.
Lange Jahre gehörte Hardy
Kettlitz zum Kreis der Mitarbeiter beim SF-Magazin Alien Contact und seit über zwanzig Jahren gibt er die
Sekundärliteratur-Reihe SF-Personality heraus. Mit der Gründung von „Memoranda“,
eines eigenen Imprints unter dem Dach von Golkonda, geht Kettlitz jetzt noch
einen Schritt weiter und schafft sich eine unabhängige Plattform für die
Veröffentlichung interessanter neuer Sachbücher zu Fantasy und Science Fiction.
Als erstes Buch erschien soeben DIE HUGO AWARDS 1953 – 1984 (ISBN
978-3-944720-71-5, 315 Seiten) von Kettlitz selbst. Wie sich der inzwischen
wohl uneingeschränkt als wichtigster Science-Fiction-Preis der Welt anerkannte
HUGO AWARD aus kleinsten Anfängen entwickelte, welche Kategorien wann und wie
oft hinzukamen (inzwischen sind es fast zwanzig!), wer die meisten Preise
abräumte, bzw. die meisten Nominierungen erhielt (was durchaus nicht
deckungsgleich ist), gegen welche Meisterwerke sich manche Titel durchsetzen
konnten – das alles und noch viel mehr findet der interessierte Leser in diesem
herausragend gemachten Band. Da bleibt am Ende nur der Wunsch, dass Band 2 bald
folgen möge.
Schön,
dass es immer noch mutige Verlage wie den Wiener Septime Verlag gibt, die es
sich nicht ausreden lassen, Bücher von Kurzgeschichtenautoren zu bringen – und
wenn das dann wie bei James Tiptree jr.
auch noch in der Form einer wundervoll edierten Werkausgabe passiert, kann man
sich gar nicht lobend genug dazu äußern. In der Abteilung „Sämtliche
Erzählungen in 7 Bänden“ erschien im März 2015 der Band YANQUI DOODLE (ISBN
978-3-902711-33-5), der auf 520 Seiten die letzten acht Geschichten enthält,
die Alice Sheldon in den Jahren 1985
bis 1987 (als sie aus dem Leben schied) unter ihrem Tiptree-Pseudonym bei
diversen SF-Magazinen und Anthologien einreichte. Jede einzelne Story ein
Meisterwerk!
„Allerdings darf man durchaus auch anderer Meinung
sein. Zum Beispiel, dass es Kate Wilhelm aufgrund der oberflächlichen
Charakterzeichnung nicht gelingt, dem Leser ihre Protagonisten tatsächlich
nahezubringen.”
Hardy
Kettlitz – DIE HUGO AWARDS 1953 – 1984 (S. 206)