„Willkommen
zurück, alter Freund!“ Diesen ersten Satz seines neuen, langerwarteten Romans
SHERLOCK HOLMES UND DIE TANZENDEN DRACHEN (Atlantis, ISBN 978-3-86402-246-3)
möchte man als Leser auch dem Autor Christian
Endres (www.christianendres.de)
entgegenrufen, denn seit seinem letzten Werk von Romanlänge sind (geschätzte) 9
Milliarden Jahre vergangen. Doch jetzt ist alles gut – mehr als gut sogar, wie
man bereits nach den ersten Seiten dieser neuen und spannenden
Abenteuergeschichte erkennen kann. Zur Einstimmung auf ein London voller Magie
und Zauber – was diesmal wörtlich zu nehmen ist – lässt Endres seine Helden wie
nebenbei erst einmal einen „kleinen“ Fall lösen, in dem es um einen Angriff auf
einen Troll geht. Und damit sind wir schon mittendrin, in einem
Parallelwelt-England, in dem es nicht nur jede Menge Fabelwesen gibt, sondern
auch einen Premierminister Moriarty und einen erfolgreichen Schriftsteller
namens Watson, der seine Werke in einer Phantasie-Welt ansiedelt, in der es
nüchtern, rational und total ohne Magie zugeht (was seine, überwiegend
weiblichen, Leserinnen so herrlich exotisch finden). Im „echten“ London dagegen
droht eine Staatskrise: Nicht nur, dass rassistische Übergriffe auf die
Einwanderer aus Oberons Reich stark zunehmen und ein irrer „Ripper“
Freudenmädchen abschlachtet – jetzt ist auch noch das Zauberschwert Excalibur
gestohlen worden. Zeit also, dass Holmes und Watson den Fall übernehmen …
Der unermüdliche Dietmar Dath hat einen neuen, geradezu reinrassigen
Science-Fiction-Roman mit dem Titel VENUS SIEGT (Hablizel, ISBN
978-3-941978-18-8, 292 Seiten) in die irdischen Buchhandlungen expediert, in
dem sich in ferner Zukunft Menschen, Roboter und Künstliche Intelligenzen auf einer
terraformten Venus gegenseitig das Leben schwermachen. Wie immer bei Dath
komplizieren sich die einfachen Sachverhalte von Liebe, Macht und Ego durch das
Hinzufügen mathematischer Logik und politischer Ideologie – jedoch nicht so
sehr, dass die Lektüre nicht auch Spaß machen würde. Und augenzwinkernde Ironie
gibt’s auch genug.
Völlig zu Recht
gilt METROPOLIS als einer der wichtigsten Filme der Welt. Ganz anders sieht es
mit der literarischen Vorlage, dem 1926 erschienenen expressionistischen Zukunftsroman
METROPOLIS von Thea von Harbou aus.
Eine neue Buchausgabe erschien jetzt im Wiener Milena Verlag (ISBN
978-3-90295-010-9, 266 Seiten), begleitet von einem kompetenten Nachwort von Franz Rottensteiner. Ein echter Science-Fiction-Klassiker,
der immer noch unterschätzt ist.
„Was ihr Roboter nennt, und was ihr Künstliche Intelligenz nennt, sind
zwei Extreme, zwischen denen niemand anders vermitteln kann als die Menschen
[…] Menschen können die Idee eines neuen Körpers sein wie die Verkörperung einer
neuen Idee.“
Dietmar Dath – VENUS SIEGT. (S. 13)
„Dieses Buch ist ein Geschehen, das sich um eine Erkenntnis
rankt: Mittler zwischen Hirn und Händen muß das Herz sein.“
Thea
von Harbou – METROPOLIS. (S. 9)