Das Jahr 2018 geht richtig gut los: Die neue phantastisch! liegt in den Regalen, der beliebte Cover-Künstler Timo Kümmel hat einen ersten Bildband
mit vielen seiner Einbandillustrationen vorgelegt und bei Heyne ist mit CENTRAL
STATION endlich einmal wieder ein Roman des israelischen SF-Autors Lavie Tidhar erschienen. Genug Material
also, um eine neue Staffel mit Newslettern zu starten.
Beginnen wir das Jahr mit dem optisch etwas aufgefrischten Magazin
phantastisch! neues aus anderen welten
(Atlantis), das seinen 18. Jahrgang mit einer, unfassbare 84 Seiten starken,
Mega-Ausgabe 69 eröffnet. Und es sind ein paar echte „Kracher“ dabei: Christian Endres interviewt Superstar William Gibson, Olaf Brill beschreibt, wie der Fortsetzungs-Comic „Ein seltsamer
Tag“ entsteht, Madeleine Puljic
lässt in ihrer Kurzgeschichte „Bis die Hoffnung stirbt“ jede Hoffnung sterben,
dem kürzlich verstorbenen Brian W.
Aldiss und dem schon länger nicht totzukriegenden H. P. Lovecraft widmet sich Horst
Illmer in zwei Essays und Christina
Hacker besuchte die weltweit erste „Andreas
Eschbach-Tagung“ in Wolfenbüttel. Was sonst noch im Heft zu finden ist,
kann man unter www.phantastisch.net
nachlesen (oder sich einfach im Fachhandel eine phantastisch! kaufen).
Leider ein wenig „aus der Mode“ gekommen sind Bildbände über jene
Künstler, die dafür verantwortlich sind, dass Bücher, Hefte und Magazine (wie
die o. g. phantastisch!) mit
utopisch-phantastischen Inhalten auch als solche erkennbar sind. Einer jener
Künstler, der mehr kann als nur „Schwert und Schild“ (= Fantasy) oder
„Raumschiff vor Sternen-Hintergrund“ (= SF), ist der 1980 geborene und
inzwischen in Berlin lebende Timo Kümmel,
der seit mehr als zwanzig Jahren Umschlag-Bilder und Innen-Illustrationen für
Fanzines, Magazine und natürlich für große und kleine Buchverlage (Atlantis,
Basilisk, Piper, PS Publishing, Bastei usw.) anfertigt. Eine gelungene Auswahl
seiner Werke (natürlich inklusive seiner zwei Arbeiten für die er mit dem „Kurd
Laßwitz-Preis“ ausgezeichnet wurde) kann man sich jetzt in dem großformatigen
Bildband VORSEHUNG (Atlantis, ISBN 978-3-86402-562-4, Broschur, 60 Seiten)
anschauen. Ein absolutes MUSS für alle Menschen, die sehenden Auges ihre Bücher
kaufen (und ein preiswerteres Vergnügen wird es im Jahr 2018 vermutlich gar
nicht mehr geben!).
Manchmal frage ich mich ja schon, was in den Köpfen der
Programm-Verantwortlichen in den deutschen SF-Verlagen so vorgeht (aber das
werde ich an geeigneterer Stelle ausführlicher erläutern), aber wenn man nur lange
genug wartet, kommt ja doch das eine oder andere dringend benötigte Buch in die
Läden. Also: Hipp Hipp, Hurra, der neue Lavie
Tidhar ist da! CENTRAL STATION (Heyne, ISBN 978-3-453-31881-6, 350 S.) ist
eine klassische „Fix-up-Novel“, die nicht nur im Weltall, sondern auch an so
„exotischen“ Orten wie Tel Aviv spielt. Reinlesen!
„Und dann ist da
nach solchen Highlights plötzlich wieder der weiße, unberührte Raum … und ich
bin gespannt, was ich Narr weiter für mich vorgesehen habe.“
Timo Kümmel; „Die Rückschau
der Stolpersteine“ in: Ders. – VORSEHUNG