Seit
2011 bereichert der von Olaf Brill
geschriebene und von Michael Vogt
gezeichnete Comic EIN SELTSAMER TAG das Magazin phantastisch! Aktuell sind 30 Episoden mit den mehr oder weniger
spektakulären Abenteuern des Reinigungs-Roboters Niemand erschienen. Der
Atlantis Verlag legt nun den ersten EIN SELTSAMER TAG-Sammelband mit dem beziehungsreichen
Untertitel ROBOTERMÄRCHEN (ISBN 978-3-86402-554-9, 60 Seiten, HC) vor. Der
komplett farbige Band enthält alle phantastisch!-Geschichten
(die ersten Episoden, die noch schwarzweiß waren, wurden neu koloriert), plus
drei exklusive Stories. Abgerundet wird das Buch von einem mehrseitigen
Werkstattbericht, der Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Comics gibt. Wer
Spaß hat an schrägen Science-Fiction-Geschichten und gut gezeichneten Comics
sollte unbedingt mal einen Blick riskieren. Wer EIN SELTSAMER TAG bereits
kennt, hat hier die Möglichkeit, seine Erinnerung ohne allzu großen Aufwand
beim Durchblättern alter Hefte aufzufrischen.
Die
deutsche Science Fiction aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg war (auch) bunt,
schräg, laut und vielfältig – und sie erschien vielfach in Form von
Groschenheftchen, die nach der Lektüre oftmals weggeworfen wurden. Dieter von Reeken sucht für seinen DvR
Verlag seit vielen Jahren immer wieder nach diesen Raritäten, überträgt sie in
einen zeitgemäßen Neusatz, schreibt (oder lässt schreiben) Vorworte, Nachworte
und editorische Berichte und würzt das Ganze noch ausgiebig mit Bildmaterial.
Diesmal hat er sich der Reihe WUNDER DER ZUKUNFT von Robert Heymann angenommen und die vier Hefte, die in den Jahren
1909 und 1910 erschienen sind, neu aufgelegt (ISBN 978-3-945807-21-7, 316 Seiten,
Klappenbroschur). Heymann schrieb über viele Jahre hinweg Kolportageliteratur,
darunter auch viel Phantastisches, hinterließ jedoch kaum biografische Spuren,
sodass über sein Leben kaum etwas bekannt ist. Dieser Fehlstelle in der
Genre-Forschung widmet sich Lars Dangel,
der in einem umfangreichen Essay alles vorstellt, was derzeit über Robert
Heymann herauszufinden war.
Es
ist erst sein sechster Roman, doch seit FOOL ON THE HILL, seinem Erstling von
1988, gehört der Amerikaner Matt Ruff
zu den Autoren, deren Schaffen ich immer im Auge behalte. Soeben ist die
deutsche Ausgabe von LOVECRAFT COUNTRY (Hanser, ISBN 978-3-446-25820-4, 430
Seiten, Hardcover) erschienen – und das Warten hat sich gelohnt. Wie immer ist
es unmöglich, die Geschichte in eine bestimmte Schublade zu stecken, dazu
versteht es Ruff einfach zu gut, alle Traditionen der amerikanischen
Populärkultur für seine Zwecke einzusetzen. Diesmal begibt er sich ins Chicago
der 1950er Jahre, lässt seine Protagonisten jedoch alsbald nach Neuengland
aufbrechen und gönnt ihnen dort einige sehr intensive Begegnungen mit der
einheimischen Bevölkerung – aber nicht alle Bewohner des LOVECRAFT COUNTRY
haben das Licht der Welt auch auf diesem Planeten erblickt …
„EIN
SELTSAMER TAG ist immer das Erste, was ich mir vorknöpfe, wenn ein neues
PHANTASTISCH! kommt.“
Werbung
von Andreas Eschbach für Brill/Vogt
– EIN SELTSAMER TAG (Einband)