So, nach der Überfülle der letzten Wochen war jetzt etwas Zeit,
Versäumtes nachzuholen. Bei der Suche nach Neuem von meinen Lieblings-Autoren
hat sich gezeigt, dass u. a. Marc-Uwe
Kling in letzter Zeit sehr fleißig war. Hier einige der Neuzugänge aus
seiner Feder in meiner Bibliothek.
Bereits 2016 erschien DER FURCHTBARE KALENDER (Voland & Quist)
mit „365 Donald Trump falsch zugeordneten“ Zitaten (mit vereinzelter
Unterstützung durch Hillary Clinton, Barack Obama und Melania Trump). Was der
US-Präsident seither so von sich gegeben hat, überdrift Klings Vorstellungen
jedoch manchmal deutlich.
Mehr Spaß hatte ich mit DER FALSCHE KALENDER 2 (Voland &
Quist), dem 2018er Nachfolger des ersten „Falsche Zitate“-Kalenders. Die neuen
„365 falsch zugeordneten Zitate“ sind größtenteils von erheblicher Humorigkeit.
Ebenfalls in diesem Jahr erschien ein hübsches Märchenbuch, in dem
Kling vom TAG, AN DEM DIE OMA DAS INTERNET KAPUTT GEMACHT HAT (Carlsen)
erzählt. Illustriert hat das 60-seitige Hardcover Astrid Henn – und der Autor hat seinen Text dann auch gleich
eingelesen und als CD unter gleichem Titel bei Silberfisch/HörbuchHamburg
herausgebracht.
Und weil das immer noch nicht genug ist, schüttet Kling zum
vierten Mal seinen Beutel mit Känguru-Anekdoten aus und lässt sein begeistertes
Publikum DIE KÄNGURU-APOKRYPHEN (Ullstein & HörbuchHamburg) genießen.
Sowohl als Taschenbuch wie als Lesung auf 4 CDs einfach unverzichtbar.
Ebenfalls ein Liebling, aber bei Weitem nicht so fleißig, ist Walter Moers. Warum es kein WEIHNACHTEN AUF DER LINDWURMFESTE
gibt, erklärt er auf der von Andreas
Fröhlich gelesenen, gleichnamigen CD (Der Hörverlag), deren umfangreiches
Booklet Lydia Rode (PRINZESSIN
INSOMNIA) illustriert hat. Da vermutlich auch in diesem Jahr erneut kein neuer
Roman aus dem Zamonien-Universum erscheinen wird, muss man als Fan ja nehmen,
was man kriegt – da ist diese Mythenmetz’sche Kurzgeschichte wenigstens ein
kleiner Trost.
Endlich erschienen ist soeben ARNO SCHMIDT – DER BRIEFWECHSEL MIT
HANS WOLLSCHLÄGER (Suhrkamp), der vierte Band der Briefe-Edition im Rahmen der
Bargfelder Ausgabe der Werke Arno
Schmidts. Um diesen Band, der von den Lesern seit Jahrzehnten herbeigesehnt
wurde, rankten sich zwischenzeitlich schon fast mythische Geschichten, und die
Frage, ob wir ihn noch zu unseren Lebzeiten zu Gesicht bekommen würden, bewegte
so manchen älteren Fan. Nun hat Giesbert
Damaschke als Herausgeber die fast 500 Briefe auf mehr als 1000 Seiten
zusammengetragen und kommentiert, mit einem Anhang und fünf Registern versehen
und so dafür gesorgt, dass die Schmidt-Leser für die nächsten Monate was zu lesen
haben.
„Der Versuch ist der erste Schritt auf dem Weg zum Scheitern. –
IKEA / 23. Januar“
„Ich war nicht wirklich nackt. Ich hatte einfach nur keine
Kleidung an. – Harvey Weinstein / 30. Januar“
„Menschen, die zur Unpünktlichkeit neigen, werfen sich leider oft
hinter den Zug. – Charles Darwin / 31. Juli“
Marc-Uwe Kling – DER FALSCHE
KALENDER 2