TEMPORAMORES - Newsletter # 298 - 28.1.2019




KURZMELDUNGEN

Das hier vorgestellte Buch werden wir vermutlich niemals in deutscher Sprache lesen können. Immerhin hat das interessierte Publikum bei der ersten Philip K. Dick-Biografie in Comicform die Auswahl zwischen einer französischen und einer amerikanischen Ausgabe. Zuerst erschien die von dem französischen Schriftsteller Laurent Queyssi (*1975) geschriebene und vom italienischen Zeichner Mauro Marchesi (*1964) gestaltete Graphic Novel PHIL – UNE VIE DE PHILIP K. DICK (21g, ISBN 979-10-93111-19-3) Anfang 2018 in Frankreich, bevor Ende 2018 dann PHILIP K. DICK – A COMICS BIOGRAPHY (NBM, ISBN 978-1-68112-191-8) in den USA veröffentlicht wurde. Natürlich handelt es sich hier nicht um die erste Dick-Biografie, aber die Ausarbeitung als Comic ermöglicht es Queyssi und Marchesi, einige der beunruhigerenden Aspekte in Philip K. Dicks Leben hintergründiger und symbolhafter darzustellen als dies in reiner Prosa möglich gewesen wäre. Das Buch eröffnet mit einer herzergreifenden Szene, in der ein sehr skeptischer Phil Dick vom Regisseur Ridley Scott in einem Filmstudio eine 20-Minuten-Preview von BLADE RUNNER gezeigt bekommt – und danach begeistert fragt, ob er das nicht gleich nochmal sehen könne. Kurze Zeit darauf erleidet Dick einen Schlaganfall, kommt ins Krankenhaus und auf den folgenden Seiten zieht sein Leben noch einmal vor seinen inneren Augen (und an den unseren) vorbei. Ein ganzes Leben auf 144 Seiten – eine beeindruckende und berührende Leistung!

Eine fast genauso beeindruckende Verbindung zwischen Text und Bildern kann man in der neuesten, 73. Ausgabe der phantastisch! (Atlantis) genießen. Auf über 80 Seiten geben sich Autoren wie Andreas Eschbach, Laird Barron, Dennis E. Taylor und Achim Schnurrer die Ehre, unterstützt durch Zeichner wie Michael Vogt, Steffen Boiselle und Lars Bublitz sowie vielen bunten Bildern. Interviews, Vorabdrucke, spannende Geschichten und erhellende Kommentare lassen die ganze Welt der phantastischen Kunst vor den, hoffentlich weit offenen, Augen der Leser vorbeiziehen. Der inzwischen 19. Jahrgang dieses unvergleichlichen Magazins verspricht wieder einmal ein herausragender zu werden.

Der Saarbrücker Verlag The Dandy Is Dead brachte soeben unter dem Titel SPERRGEBIET Heft 2 seines New Weird-Magazins Basement Tales heraus, gefüllt mit fünf Geschichten (von Christoph Marzi, Isa Theobald, Diana Kinne, Norman Liebold und Christian Endres), vier Postern (von Michael Holtschulte, Anne Klein, MindyTheGap und Bernd Pegritz) und etwas Infomaterial zu den Künstlern. Das Heft wird im verschließbaren Plastikbeutel ausgeliefert, der Transportschäden verhindert, damit der Lesespaß nicht „geknickt“ wird.



ZITAT

„Sie, werte Leserinnen und Leser, ahnen es wahrscheinlich längst: Dieser Text verändert sich beim Schreiben in für mich oft unvorhersehbarer Weise und ich bin so frei, Sie daran teilhaben zu lassen … Deshalb – bevor ich im kommenden Kapitel endgültig die Hosen runterlassen werde – als Schlussakkord eine Musik-Empfehlung: Sid Vicous [sic], »My Way«.“

Achim Schnurrer – „Cinderella, Beelzebub und ich“ (in: phantastisch! Nr.73, S.28)



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