Das hier vorgestellte Buch werden wir
vermutlich niemals in deutscher Sprache lesen können. Immerhin hat das
interessierte Publikum bei der ersten Philip
K. Dick-Biografie in Comicform die Auswahl zwischen einer französischen und
einer amerikanischen Ausgabe. Zuerst erschien die von dem französischen
Schriftsteller Laurent Queyssi
(*1975) geschriebene und vom italienischen Zeichner Mauro Marchesi (*1964) gestaltete Graphic Novel PHIL – UNE VIE DE
PHILIP K. DICK (21g, ISBN 979-10-93111-19-3) Anfang 2018 in Frankreich, bevor
Ende 2018 dann PHILIP K. DICK – A COMICS BIOGRAPHY (NBM, ISBN
978-1-68112-191-8) in den USA veröffentlicht wurde. Natürlich handelt es sich
hier nicht um die erste Dick-Biografie, aber die Ausarbeitung als Comic
ermöglicht es Queyssi und Marchesi, einige der beunruhigerenden Aspekte in
Philip K. Dicks Leben hintergründiger und symbolhafter darzustellen als dies in
reiner Prosa möglich gewesen wäre. Das Buch eröffnet mit einer herzergreifenden
Szene, in der ein sehr skeptischer Phil Dick vom Regisseur Ridley Scott in einem Filmstudio eine 20-Minuten-Preview von BLADE
RUNNER gezeigt bekommt – und danach begeistert fragt, ob er das nicht gleich
nochmal sehen könne. Kurze Zeit darauf erleidet Dick einen Schlaganfall, kommt
ins Krankenhaus und auf den folgenden Seiten zieht sein Leben noch einmal vor
seinen inneren Augen (und an den unseren) vorbei. Ein ganzes Leben auf 144
Seiten – eine beeindruckende und berührende Leistung!
Eine fast genauso beeindruckende
Verbindung zwischen Text und Bildern kann man in der neuesten, 73. Ausgabe der phantastisch! (Atlantis) genießen. Auf
über 80 Seiten geben sich Autoren wie Andreas
Eschbach, Laird Barron, Dennis E. Taylor und Achim Schnurrer die Ehre, unterstützt durch Zeichner wie Michael Vogt, Steffen Boiselle und Lars Bublitz sowie vielen bunten
Bildern. Interviews, Vorabdrucke, spannende Geschichten und erhellende
Kommentare lassen die ganze Welt der phantastischen Kunst vor den, hoffentlich
weit offenen, Augen der Leser vorbeiziehen. Der inzwischen 19. Jahrgang dieses
unvergleichlichen Magazins verspricht wieder einmal ein herausragender zu
werden.
Der Saarbrücker Verlag The Dandy Is Dead brachte soeben unter dem
Titel SPERRGEBIET Heft 2 seines New Weird-Magazins Basement Tales heraus, gefüllt mit fünf Geschichten (von Christoph Marzi, Isa Theobald, Diana Kinne,
Norman Liebold und Christian Endres),
vier Postern (von Michael Holtschulte,
Anne Klein, MindyTheGap und Bernd
Pegritz) und etwas Infomaterial zu den Künstlern. Das Heft wird im verschließbaren
Plastikbeutel ausgeliefert, der Transportschäden verhindert, damit der Lesespaß
nicht „geknickt“ wird.
„Sie, werte Leserinnen und Leser, ahnen es wahrscheinlich längst:
Dieser Text verändert sich beim Schreiben in für mich oft unvorhersehbarer
Weise und ich bin so frei, Sie daran teilhaben zu lassen … Deshalb – bevor ich
im kommenden Kapitel endgültig die Hosen runterlassen werde – als Schlussakkord
eine Musik-Empfehlung: Sid Vicous [sic], »My Way«.“
Achim Schnurrer – „Cinderella,
Beelzebub und ich“ (in: phantastisch!
Nr.73, S.28)