Ein Tag, der mit einer PEANUTS-Geschichte
beginnt, ist ein guter Tag. Nun geht die Zahl der Zeitungen in Deutschland, die
täglich einen PEANUTS-Strip veröffentlichen, leider gegen Null. Und auch die
25-bändige Werkausgabe von Carlsen, in der alle Strips aus den Jahren 1950–2000
enthalten sind, ist irgendwann mal „ausgelesen“. Da kommt der soeben
erschienene Band PEANUTS – DIE COMICS (Carlsen, ISBN 978-3-551-02324-7) gerade
recht. Erstmals sind darin die farbigen Geschichten gesammelt, die Charles M. Schulz und eine Reihe
anderer Zeichner in den Jahren zwischen 1957 und 1963 als eigenständige
Comichefte veröffentlichten. Auf 350 Seiten birgt dieses kompakte Hardcover so
noch einmal die Chance, neue, unbekannte PEANUT-Geschichten zu entdecken – und
damit einige gute Tage zu beginnen.
Wenn man die Geschichte der Science
Fiction in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 in all ihrer
Vielgestaltigkeit auf eine einzelne Person herunterbrechen müsste, würde sich
dafür wohl kein anderer als Walter
Ernsting (aka Clark Darlton,
1920–2005) anbieten. Wie niemand sonst war er als Autor, Übersetzer,
Herausgeber, Ideengeber, Unterstützer und vor allem als riesiger FAN dafür
verantwortlich, dass sich in den Nachkriegsjahren in Westdeutschland eine
Science-Fiction-Community entwickelte, die innerhalb kürzester Zeit
internationales Niveau erreichte. Jetzt ist anlässlich seines 100. Geburtstags
ein „kleines Büchlein“ mit dem Titel UNSER WALTER (p.machinery, ISBN 978-3-95765-202-7,
210 Seiten) erschienen, in dem sich Kollegen, Freunde, Weggefährten und
Verehrer den Staffelstab reichen und in zumeist kurzen Beiträgen ihre
Wertschätzung Ernstings ausdrücken. Vorbereitet und herausgegeben wurde der
Band vom leider inzwischen verstorbenen Wolfgang
Thadewald und von Ulrich Blode,
der die Schlussredaktion übernahm. Der Inhalt erweist sich als ebenso
vielstimmig und gehaltvoll wie es das Leben und Werk von „unserem Walter“ waren.
Ein Buch zum stillen Genießen.
Furchtlosigkeit
im Kampf um Leser, Engagement für das geliebte Genre und ein unbedingter Glaube
ans eigene Produkt – all dies darf man bei René
Moreau und Michael Vogt, den
Herausgebern von COZMIC – DIE PHANTASTISCHE COMIC-ANTHOLOGIE (Atlantis, ISBN 987-3-86402-667-6, Hardcover), voraussetzen.
Der Inhalt der soeben erschienenen Ausgabe Nummer 2 rechtfertigt dieses
Grundvertrauen und zeigt auf fast 100 Seiten einen wunderbaren Überblick über
die Vielseitigkeit der einheimischen Comic-Szene. Hervorzuheben sind aus meiner
Sicht: eine 4-Seiten-Story von Brill/Vogt
(„Ein seltsamer Tag“), eine Kurzgeschichte von Endres/Hulm („Narben machen sexy“) und ein Portfolio von Ingo „Krimalkin“ Lohse.
„Als erstes gibt Schroeder
Beethovens Klaviersonate zum Besten.“
„BUH!“
„Buh??“
„Ja, BUH! Ich will Rock’n’Roll.“
Pig-Pen und Charlie Brown, in: Charles M. Schulz – PEANUTS – DIE
COMICS (S.17)