Im
US-Verlag Holliday House ist soeben der von mir heiß ersehnte Comic THE POSTMAN
FROM SPACE: THE BIKER BANDITS (ISBN 978-0-8234-4520-2, Hardcover, 154 S.) von Guillaume Perreault (Text & Bilder)
erschienen, die Fortsetzung der unglaublichen Erlebnisse eines einfachen
Weltraum-Briefträgers. Unser Freund Bob, der besagte Weltraumpostbote, hat
Gefallen gefunden an den aufregenden Seiten seines Berufs – da empfindet er es
fast schon als Affront, als er eines schönen Morgens nur einen einzigen Brief
erhält, den er einem „Mr. King“ auf dem Nachbarplaneten zustellen soll. Und,
fast hätte es der Boss vergessen, außerdem muss er noch einen Neuling mitnehmen
und einlernen. Ohne Widerrede! Denn der Boss weiß genau, dass Bob lieber
alleine unterwegs ist. So ist das Verhältnis zwischen Bob und Marcelle (Yep,
auch noch ein weiblicher Trainee!) zuerst ein wenig angespannt. Dann aber sagt
sich der erfahrene Bob: „Nur ein Brief, nur ein Tag, was soll da schon
schiefgehen …?“ Natürlich alles!!! Auch in seinem zweiten Abenteuer mit dem
POSTMAN FROM SPACE versteht es der Kanadier Perreault auf Schönste, gleichzeitig
alle Erwartungen zu erfüllen, die sich nach der Lektüre des ersten Bandes
eingestellt haben, und dann doch auch wieder ein Ideenfeuerwerk abzubrennen,
das die Leserschaft freudig überrascht. Bis dieser vermaledeite Brief endlich
bei „Mr. King“ angekommen ist, braucht es mehr als nur einen Blick ins
„Handbuch des perfekten Zustellers“ und diverse Sprünge über den eigenen
Schatten … Große Unterhaltung, garantiert.
Von
Arno Strobel, bekannt für eine Reihe
gutlaufender Psycho-Thriller, hatte ich bisher noch nichts gelesen. Jetzt hat
mir ein guter Freund Strobels erste Kurzgeschichtensammlung DIE GEFÄHRLICHKEIT
DER DINGE (Fischer, ISBN 978-3-596-52222-4) empfohlen – was ich an dieser
Stelle wiederholen möchte. Strobel ist auf jeden Fall ein Meister dieser kurzen
Form. Die „Geschichten“ sind oftmals nicht einmal „richtige“ Kurzgeschichten,
sondern eher „Schnappschüsse“. In ihnen erzählt Strobel, mal aus der
Ich-Perspektive, mal von außen betrachtet, kleine Ereignisse, wie sie uns allen
praktisch jeden Tag passieren können – und doch gibt es immer einen Schwenk,
eine Wendung, ein Ereignis, der/die/das überrascht, entsetzt, traurig macht
oder zum Nachdenken einlädt. Die Protagonisten tragen Namen wie Dieter, Edda,
Max, Karin oder Benjamin, sie haben Berufe, sind Eltern oder Kinder von Kindern
oder Eltern, tun sich mal schwer, mal leicht mit ihrem bisherigen Schicksal,
doch alle sind am Ende der jeweiligen „kurzen Geschichte“ andere Menschen als
zu Beginn. Was ich erwartet habe, kann ich jetzt gar nicht mehr sagen, was ich
bekommen habe, hat mich jedoch tatsächlich überrascht und begeistert.
Fast verpasst: Michael
Marrak hat 2020 in Wien mit ANIMA EX MACHINA (Monochrom, ISBN
978-3-902796-73-8) die Fortsetzung zu DER KANON MECHANISCHER SEELEN geschrieben
und veröffentlicht. Wer’s braucht, muss eilen: Kleinverlag und limitierte
Auflage!
„Ich gehe mit einem flotten Lied auf den
Lippen durch die Fußgängerzone und habe gute Laune. Warum? Hand aufs Herz – ich
habe keine Ahnung. Es gibt eben solche Tage …“
Arno Strobel – DIE GEFÄHRLICHKEIT DER DINGE (S. 158)