TEMPORAMORES - Newsletter # 361 - 4.8.2022




KURZMELDUNGEN

Diversen Umständen geschuldet, diesmal mehr kurz-und-knapp als lang-und-breit:

Pünktlich zum Comic Salon in Erlangen erschien die fünfte Ausgabe von COZMIC (Atlantis), der einzigen deutschsprachigen Comic-Anthologie im Hardcover. Die Bände werden von Mal zu Mal besser!

Die neue phantastisch! (Ausgabe 87, Atlantis) ist ebenfalls pünktlich ausgeliefert worden. Tolle Stories, tolle Artikel, tolle Comics – und ein Michael Marrak-Cover!

Soeben auf den Tisch bekommen: Die 2. Deutsche Ausgabe des Future Fiction Magazine, auf dessen (unfassbar buntem) Cover die Namen Andreas Eschbach und Aiki Mira prangen. Dazu gibt’s den Schwerpunkt „Afrika“ mit 2 Geschichten und 1 Interview. Mehr als nur einen Versuch wert!

Im Hirnkost Verlag startete Hans Frey eine Reihe mit Texten längst vergessener deutscher SF-Werke aus den letzten Jahrhunderten. „Wiederentdeckte Schätze der deutschsprachigen Science Fiction“ ist der etwas längliche Obertitel. Band 1, Bernhard Kellermann mit seinem Techno-Knaller DER TUNNEL, und Band 2, Albert Daiber mit DIE WELTENSEGLER, einem Jugendbuch über private Raumfahrtunternehmungen vor über hundert Jahren, harren ab sofort der Ausgrabungswilligen!

2022 könnte das Jahr des literarischen Durchbruchs für Aiki Mira werden: Nicht nur, dass sie für ihre Geschichte „Utopie 27“ (aus der Hirnkost-Anthologie AM ANFANG WAR DAS BILD) sowohl den Kurd Laßwitz Preis als auch den Deutschen Science Fiction Preis abräumen konnte, bei p.machinery erschien mit TITANS KINDER (ISBN 978-3-95765- 294-2) auch ihr erster Roman. Als der ESA-Astronaut Marlon kurz vor Erreichen des Mars erfährt, dass er mit seinen zwei Kolleginnen auf einer Geheimmission und ihr eigentliches Ziel der Saturn-Mond Titan ist, braucht er einige Zeit, um das zu verarbeiten und akzeptieren zu können. Als die ESP3 Titan schließlich erreicht und Marlon endlich mehr über die Hintergründe erfährt, vor allem aber, als er die inzwischen auf dem Titan etablierte Mensch-Alien-Kolonie näher kennen lernt, ist er mit seinem Schicksal, nie wieder zur Erde zurückkehren zu können, versöhnt. Auf nicht einmal 200 Seiten entwickelt Mira eine „Space-Utopie“, die gleichermaßen auf großen Genre-Klassikern wie Arthur C. Clarke und Robert A. Heinlein aufbaut und doch erzähltechnisch absolut auf der Höhe der Zeit ist. In TITANS KINDER gibt es Raumschiffe und KIs, Aliens und Genderprobleme, internationale Verwicklungen und hilfreiche NGOs. Wenn es nicht so abgedroschen klänge, würde ich sagen: Ich habe die Zukunft der deutschen Science Fiction gesehen!



ZITAT

„Ich bin Literaturwissenschaftler und schreibe ein Buch über afrikanische Science Fiction … Ich hatte das Glück von der DFG gefördert zu werden. So kann ich drei Jahre lang die meiste Zeit damit verbringen, afrikanische SF zu lesen und darüber zu schreiben.“

Peter J. Maurits; in:  Future Fiction Magazine, Dt. Ausg. 02/Jul22 (S. 33)



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