Zurück aus Berlin (MetropolCon), und um zwei Dutzend neue Bücher
bereichert, muss ich nun die Auswahl treffen, welche davon es in diesen
Newsletter schaffen. Deshalb gleich der Hinweis auf die nächsten phantastisch!-Hefte, in denen die
übrigen Titel auftauchen werden!
Beginnen wir mit der neuen EXODUS.
Deren 46. Ausgabe lag beim MetropolCon frisch am Stand und ist der Beweis, dass
sich auch bereits Bewährtes und Hochklassiges immer noch mal steigern lässt.
Die Kurzgeschichten stammen u.a. von Andreas
Eschbach, Lisa Jenny Krieg, Aiki Mira, Uwe Post, Uwe Hermann und Klaus N. Frick; die Illustrationen
dazu schufen u.a. Mario Franke, Michael
Vogt, Meike Schultchen und Frauke
Berger. Die umfangreiche „Galerie“ stellt den Architekten und Maler Horst Rellecke mit seinen
außergewöhnlichen und für die SF eher untypischen Bildern vor – und trotz
dieser Fülle schaffen es die Herausgeber um René Moreau auch noch, mit ein paar Comics, Cartoons, Gedichten und
Editorischem ihr 120-Seiten-Magazin wunderbar stimmig „abzurunden“. Nach einer
solchen Nummer wäre schon ein Halten des Niveaus eine große Leistung – etwas,
das ich dem EXODUS-Team durchaus
zutraue.
Vor allem, da soeben auch eine neue SF-Anthologie mit dem Titel
FERNE HORIZONTE – ENTFERNTE VERWANDTE (ISBN 978-3-98857-012-3) im Hirnkost
Verlag erschienen ist, herausgegeben von den EXODUS-Machern Hans Jürgen
Kugler & René Moreau, weshalb es kaum überrascht, dass unter den 26
Autor*innen und 9 Illustratoren der 27 Kurzgeschichten viele alte Bekannte
auftauchen: Christian Endres, Aiki Mira,
Nicole Rensmann, Angela und Karlheinz
Steinmüller sind ebenso dabei wie Gerd
Frey, Detlef Klewer, Jan Hoffmann und Thomas
Thiemeyer, von dem auch das Coverbild stammt. Mehr als 370 Seiten lang
zeigen uns deutschsprachige Künstler*innen wie sie sich „Die Welt in
Jahrmillionen“ vorstellen – eine Originalanthologie deren Texte zum Staunen und
(Weiter-)Träumen anregen.
Und gleich weiter mit einem Roman und einem Sammelband aus dem Hirnkost
Verlag: Zur Feier der Gründung des Staates Israel vor 75 Jahren ist es keine
schlechte Idee, sich einmal anzuschauen, was es in dieser Weltgegend an SF
gibt. In der Reihe „Wiederentdeckte Schätze der deutschsprachigen Science
Fiction“ ist als 5. Band mit ALTNEULAND (ISBN 978-3-949452-43-7, 387 S.) von Theodor Herzl einer der wichtigsten
fiktionalen Gründungstexte Israels neu aufgelegt worden. Die Originalausgabe aus dem Jahr 1902 gehört
inzwischen zu den gesuchtesten frühen Zukunfts-Romanen.
Die von Sheldon Teitelbaum & Emanuel Lottem
zusammengestellte Anthologie ZION’S FICTION (ISBN 978-3-949452-96-3, 410 S.)
hat nicht nur einen besonders anspielungsreichen Titel, sondern beweist in 16
Geschichten, dass sich „Phantastische Literatur aus Israel“ durchaus auf
Augenhöhe mit der englischsprachigen SF befindet. Außer Lavie Tidhar sind die Autor*innen bei uns noch unbekannt, aber das
dürfte sich nach der Lektüre von ZION’S FICTION ändern.
„Benjamin von Stuckrad-Barre ist […] der
Wetterhahn auf der Kirchturmspitze des Zeitgeistes!”
Thea Dorn im LITERARISCHEN
QUARTETT (ZDF, Mai 2023)