„Huch!“ – Fast genauso
überrascht und erfreut wie sich die Herausgeber René Moreau und Michael Vogt
in ihrem Vorwort zeigen, packte ich heute die „Vol. 07“ der „phantastischen
Comic-Anthologie“ COZMIC (Atlantis, ISBN 978-3-86402-865-6) aus. Das 100 Seiten
starke, riesige Hardcover zeigt auf dem Cover zwar einen griesgrämig schauenden
Kerl auf einem aus seinem Gefüge gerissenen steinernen Thron, aber es lohnt
sich trotzdem wieder einmal, das Buch zu öffnen und sich auf die acht
Comic-Short-Stories einzulassen, die uns von deutschsprachigen und
internationalen Künstlern wie Simon
Lejeune, Sachsa Dörp, Ingo Lohse, Frauke Berger, Jan Hoffmann und Lauren & Markus Tuppurainen
geboten werden. Dazu gibt es noch einen One-Pager von Paul Hoppe und einen Übersichtsartikel von Maximilian Schlegel, der sich aktuelle frankobelgische
Science-Fiction-Comics ansieht. COZMIC ist nach wie vor einzigartig auf dem
deutschen Comic-Markt (ob es international etwas Ähnliches gibt, kann ich nicht
beurteilen) und hat sich wohl auch deshalb als das Kurzgeschichtenmedium etabliert.
Der Sammler und Amateurforscher Robert N. Bloch hat nach jahrelangen Vorarbeiten exklusiv bei
Amazon ein „Autorenlexikon der deutschsprachigen Phantastik 1880–1950“ mit dem
Titel EINE BILDERGALERIE VERGESSENER PHANTASTEN veröffentlicht. Damit nimmt
sich Bloch jenen Schriftstellern an, die in einer Art „neo-romantischer“
Anwandlung die phantastische Literatur deutscher Ausprägung zwischen etwa 1900
und 1933 zu einem neuen Höhepunkt führten. Es reicht, hier Namen wie Hanns Heinz Ewers, Gustav Meyrink, Otto
Julius Bierbaum oder Karl Hans Strobl
zu nennen, um den Nukleus zu definieren. Doch diese Fixsterne hatten
Vorläufer, Weggefährten, Konkurrenten und Adepten zuhauf. Etwa 250 davon
(darunter nur gut 20 Autorinnen) hat Bloch in seinem Buch versammelt,
alphabetisch geordnet, versehen mit den Lebensdaten, hunderten von seltensten
Umschlagabbildungen und einer Auswahlbibliografie – und dazwischen das, was die
eigentliche Qualität eines solchen Lexikons ausmacht: eine wohlfundierte
Beschreibung von Leben, Werk und Wirkung dieser „vergessenen Phantasten“. In
seinem ausführlichen Vorwort vertieft sich Marco
Frenschkowski nicht nur in Blochs „Erforschung des Phantastischen“, sondern
liefert selbst bedenkenswerte Einsichten in die Notwendigkeiten, der
Literaturgeschichte durch dieses Lexikon „eine ganz neue Provinz zu
erschließen“, die von der Philologie selbst gezogenen „Grenzen“ zu
überschreiten und „über Zufallsfunde hinaus ein Gefühl für den schieren Umfang
des Genres“ zu gewinnen. Robert N. Bloch lässt uns mit der BILDERGALERIE
VERGESSENER PHANTASTEN in „ein Schaufenster der deutschen Phantastik“ blicken –
und zeigt damit auf ein überaus faszinierendes und überwiegend noch kaum
erschlossenes Feld voller bemerkenswerter Protagonisten und rarster Werke. Ein
echter Zugewinn für alle, die sich auch nur im Entferntesten mit diesem Thema
beschäftigen!
„Bei der Bundestagswahl 2029 war es zu einer
Umkehrung der Mehrheitsverhältnisse gekommen […] und so wurde Annalena Baerbock
im November 2029 als Bundeskanzlerin vereidigt.”
Christian Gruenler – EUROCAN 2033 (Klappentext)