Wenn die Verbindung von Literatur und Kalendarium so
aussieht wie der von Marianne Labisch,
Mario Franke und Uli Bendick zusammengestellte
Wandkalender SCIENCE FICTION ART & KALENDERGESCHICHTEN 2024 (Verlag Torsten
Low) dann wird daraus eine einzigartige, unauflösliche und harmonische
Symbiose. Die Frontseiten schmücken abwechselnd je sechs farbige Bilder von
Bendick und Franke. Auf den Rückseiten (inklusive des Deckblattes) finden sich
dann 13 Science-Fiction-Geschichten von den derzeit wohl besten
deutschsprachigen Autor*innen; nämlich, in alphabetischer Reihenfolge, Corinna Griesbach, Isabell Hemmrich, Anke
Höhl-Kayser, Heidrun Jänchen, Marianne Labisch, Karin Leroch, Monika Loerchner,
Tessa Maelle, Aiki Mira, Monika
Niehaus, Ellen Norten, Janika Rehak und Yvonne Tunnat. Alle Stories haben zudem noch eine
Schwarzweiß-Illustration. Der großformatige (DIN A3) Kalender besitzt einen
festen Karton für die Stabilität, zwei durchsichtige Schutzfolien sowie ein
Blatt mit biografischen Kurzporträts der Beteiligten. Wer noch keinen
Wandkalender für das nächste Jahr hat oder noch irgendwo einen unterbringen
kann, wer nach einem ausgefallenen Geschenk sucht oder einfach auch nur gerne
gute Kurzgeschichten liest, wer die Science Fiction sowohl
als Literatur wie als Kunst liebt, kann an SCIENCE FICTION ART & KALENDERGESCHICHTEN
2024 einfach nicht vorbei. Und für Sammler ist dieses Objekt
sowieso unverzichtbar.
Über das Leben von Winston
Smith, dem tragischen „Helden“ in George
Orwells Jahrhundertbuch »1984«, wissen wir so gut wie alles – schließlich
konnten wir nicht nur sein Tagebuch lesen, sondern waren auch Zeugen seiner
Vernehmung durch die Gedankenpolizei und der Gespräche mit seiner Geliebten
Julia. Aber wie sieht es denn mit Julia selbst aus? Woher kommt sie? Welche
Geschichte steckt hinter der selbstbewussten Fassade der Systemverächterin und
Sex liebenden Semi-Revolutionärin, die ihr Schicksal so selbstverständlich mit
dem von Smith verkettet? Diese Fragen beantwortet der Roman JULIA (Eichborn,
ISBN 978-3-8479-0156-3, 445 Seiten, Hardcover) der amerikanischen Autorin Sandra Newman. Denn in Julias Leben,
das hier aus ihrer Sicht erzählt wird, ist die gemeinsam mit Smith verbrachte
Zeit nur eine (wenngleich eine wichtige) Episode. Newman gibt auch Julias
früheren Entwicklung und der Zeit nach dem Folterkeller genügend Raum, in dem
sich eine verblüffend andere Person zeigt, als der orwellsche Text impliziert.
Und so ist JULIA, in dem eine der bekanntesten Geschichten des 20. Jahrhunderts
eine neue, andere, weibliche Deutung erfährt, eines der überraschendsten Bücher
des Jahres geworden!
Unter
all den Neuerscheinungen der letzten Wochen überzeugte mich ein Kinder- und
Jugendbuch aus dem NordSüd Verlag durch seine zurückhaltende Gestaltung: DIE
GRAUE STADT von Torben Kuhlmann
(ISBN 978-3-314-10652-1, 64 S.). Die märchenhafte Geschichte von Robin, der es
zu grau ist in ihrer Stadt und die etwas dagegen unternimmt, ist einfach ein
Genuss!
„Solange wie Bllbllbl ist alles Blblbl...“
Sprechblasentext
aus: DIE WEISSE IRIS. Asterix, Band 40 (S. 33)