KURZMELDUNGEN
THE MAMMOTH ENCYCLOPEDIA OF SCIENCE FICTION nennt
sich das neueste Nachschlagewerk zur SF. Herausgegeben von George Mann vereinigt das Buch gleich mehrere Fachbücher in sich.
Neben einer kurzen Einführung in die Entstehungsgeschichte der SF gibt es alphabetisch
nach Autoren, nach Filmtilteln und nach Fachbegriffen geordnete Kapitel. Im Anhang
ist eine nach Buchtiteln sortierte Literaturliste beigegeben, die sehr nützlich
ist, wenn man den Autor eines Romans mal nicht mehr weiß. Der Vorteil dieses
Lexikons ist seine Aktualität. Auf 600 Seiten versammelt Mann eine Vielzahl von
Bio-bibliographischen Artikeln zu den AutorInnen, die in den letzten Jahren die
Geschicke der SF bestimmten. Namen wie Kathleen
Ann Goonan, Michael Marshall Smith oder Elizabeth Hand standen bisher noch in keinem Nachschlagewerk. Das
Buch ist also eine gelungene Ergänzung zu den bereits vorhandenen großen Enzyklopädien
- allerdings kommt man ohne diese auch nicht aus, da auf Grund des beschränkten
Raumes natürlich viele „alte Kämpen“ rausfielen. Das Buch ist in UK und den USA
erschienen und als Import für ca. 35.-- DM auch bei uns erhältlich.
Mit dem MYTHOS ATLANTIS („Von Platos Utopie bis zur
religiösen Gegenwartskultur“) beschäftigt sich H.-J. Ruppert in Heft 158/2001 der EZW-Texte. Auf knapp 20 Seiten
gibt er einen, sich vor allem mit der „New Age“-Bewegung kritisch
auseinandersetzenden Überblick über 2500 Jahre „Atlantis-Fachliteratur“. Nähere
Infos und Bestellungen im Internet unter www.ezw-berlin.de (Vgl. auch
TEMPORAMORES-Newsletter # 20).
NACHRUF
So ganz langsam schrumpft die Basis der SF-Autoren,
die schon das erste „Golden Age“ mitgemacht haben. So starb am 31. Juli 2001 mit
Poul Anderson einer der ganz Großen
des Genres. Der am 25.11.1926 geborene amerikanische Autor dänischer Abstammung
gehört mit zu den SF-Fans der ersten Stunde. Er war mit C. D. Simak und G. R. Dickson
eng befreundet und schrieb auch teilweise mit ihnen zusammen. Anderson
verfasste über einhundert Bücher, darunter auch Kriminalromane, und schaffte es
mit HIGH CRUSADE (dt. als SIR ROGERS HIMMLISCHER KREUZZUG) auch erfolgreich,
Satire und Humor mit SF zu vermischen. Zuletzt erschien von ihm in den USA der
Roman GENESIS, der seine Fassung einer „Future History“ abschließt. Dafür wurde
Anderson mit dem John W Campbell Memorial Award für den besten SF-Roman 2000
ausgezeichnet. Zu den Trauernden gehört unter anderem auch Greg Bear, der mit Andersons Tochter Astrid verheiratet ist.