TEMPORAMORES - Newsletter # 24 - 24.8.2001

KURZMELDUNGEN

THE MAMMOTH ENCYCLOPEDIA OF SCIENCE FICTION nennt sich das neueste Nachschlagewerk zur SF. Herausgegeben von George Mann vereinigt das Buch gleich mehrere Fachbücher in sich. Neben einer kurzen Einführung in die Entstehungsgeschichte der SF gibt es alphabetisch nach Autoren, nach Filmtilteln und nach Fachbegriffen geordnete Kapitel. Im Anhang ist eine nach Buchtiteln sortierte Literaturliste beigegeben, die sehr nützlich ist, wenn man den Autor eines Romans mal nicht mehr weiß. Der Vorteil dieses Lexikons ist seine Aktualität. Auf 600 Seiten versammelt Mann eine Vielzahl von Bio-bibliographischen Artikeln zu den AutorInnen, die in den letzten Jahren die Geschicke der SF bestimmten. Namen wie Kathleen Ann Goonan, Michael Marshall Smith oder Elizabeth Hand standen bisher noch in keinem Nachschlagewerk. Das Buch ist also eine gelungene Ergänzung zu den bereits vorhandenen großen Enzyklopädien - allerdings kommt man ohne diese auch nicht aus, da auf Grund des beschränkten Raumes natürlich viele „alte Kämpen“ rausfielen. Das Buch ist in UK und den USA erschienen und als Import für ca. 35.-- DM auch bei uns erhältlich.

Mit dem MYTHOS ATLANTIS („Von Platos Utopie bis zur religiösen Gegenwartskultur“) beschäftigt sich H.-J. Ruppert in Heft 158/2001 der EZW-Texte. Auf knapp 20 Seiten gibt er einen, sich vor allem mit der „New Age“-Bewegung kritisch auseinandersetzenden Überblick über 2500 Jahre „Atlantis-Fachliteratur“. Nähere Infos und Bestellungen im Internet unter www.ezw-berlin.de (Vgl. auch TEMPORAMORES-Newsletter # 20).

NACHRUF

So ganz langsam schrumpft die Basis der SF-Autoren, die schon das erste „Golden Age“ mitgemacht haben. So starb am 31. Juli 2001 mit Poul Anderson einer der ganz Großen des Genres. Der am 25.11.1926 geborene amerikanische Autor dänischer Abstammung gehört mit zu den SF-Fans der ersten Stunde. Er war mit C. D. Simak und G. R. Dickson eng befreundet und schrieb auch teilweise mit ihnen zusammen. Anderson verfasste über einhundert Bücher, darunter auch Kriminalromane, und schaffte es mit HIGH CRUSADE (dt. als SIR ROGERS HIMMLISCHER KREUZZUG) auch erfolgreich, Satire und Humor mit SF zu vermischen. Zuletzt erschien von ihm in den USA der Roman GENESIS, der seine Fassung einer „Future History“ abschließt. Dafür wurde Anderson mit dem John W Campbell Memorial Award für den besten SF-Roman 2000 ausgezeichnet. Zu den Trauernden gehört unter anderem auch Greg Bear, der mit Andersons Tochter Astrid verheiratet ist.

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