TEMPORAMORES - Newsletter # 33 - 23.4.2002


KURZMELDUNGEN

Jetzt erschienen: DIE GROSSE ILLUSTRIERTE BIBLIOGRAPHIE DER SCIENCE FICTION IN DER DDR von Hans-Peter Neumann (Shayol Verlag, 60,- €). Auf über 1000 Seiten hat Neumann, unterstützt von Ivo Gloss und Erik Simon, eine unüberbietbare Datenfülle versammelt, die alle Fragen zum Thema beantwortet. Vom kleinsten Zeitungsschnipsel bis zur mehrbändigen Werkausgabe findet sich jeder – und sei er noch so marginale – Beitrag, den ein Literat zur SF in der DDR leistete. Selbst Theaterstücke, Fanzine-Beiträge, Dissertationen und „Bücher die es gar nicht gibt“ werden verzeichnet. Über 10 Jahre Fleißarbeit haben sich gelohnt: Das „abgeschlossene Sammelgebiet“ auf das Erik Simon in seinem Vorwort eingeht, ist mit dieser Bibliographie „erledigt“. Bleibt nur noch hinzuweisen auf die äußere Gestaltung: Violettes Ganzleinen, farbiger Schutzumschlag, exzellentes Papier, sauberer Druck und dazu als besonderes Schmankerl ca. 1500 Abbildungen von Bucheinbänden! Ein Prachtstück des Ost-Fandoms.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Heinz J. Ehrig hat die Nummer 25 von BÄRZIN, seines Fanzins für „Science-Fiction, Utopie und Phantastik in Berlin-Brandenburg“ erreicht. Absolut empfehlenswert! Nähere Infos stehen unter www.epilog.de/Berlin/SF/ bereit.


A DEATH IN THE FAMILY

Am 15. April verstarb der 1922 geborene US-Schriftsteller, Herausgeber und Kritiker Damon Knight. Er war während der 50er und 60er Jahre einer der profiliertesten Kurzgeschichtenautoren des Genres. Trotzdem liegt seine Bedeutung mehr in seinen Kritiken (gesammelt 1955 in dem mit einem HUGO ausgezeichneten Band IN SEARCH OF WONDER) und in der Herausgabe einer großen Zahl wichtiger Anthologien. Von 1966 bis 1980 war er Herausgeber der Anthologien-Reihe ORBIT, die es auf 21 Ausgaben brachte. Er veröffentlichte hier eine Vielzahl von Originalgeschichten und gab damit den Karrieren von Autoren wie Gene Wolfe, R. A. Lafferty, Gardner Dozois oder Kate Wilhelm (mit der er seit vielen Jahren verheiratet war) wichtige Starthilfe. In den 40er Jahren war er in New York Mitglied der berühmten Fan-Gruppe „Futurians“. Mit James Blish und Judith Merril gründete er die Milford Science Fiction Writers Conference. Er war Gründungsmitglied und erster Präsident der Science Fiction Writers of America (SFWA), die ihn 1995 mit dem Grand Master Award auszeichnete. In Deutschland erschien, neben einigen wenigen Romanen und Erzählungen, vor allem die von seiner Arbeit inspirierte Reihe FISCHER ORBIT (Fischer TB-Verlag, 1972 – 1974).



ZITAT DES MONATS (2)

„Aus der Frage spricht wieder so eine typische SF-interne Sichtweise, die SF wichtig nimmt und das auch vom Rest der Welt erwartet. Es zählt nicht eben zu den höchsten Daseinszwecken des Universums, gute SF hervorzubringen.“

Erik Simon (Auf die Frage von H. P. Neumann, was passiert wäre, wenn sich eine „höhere Stelle“ in seine Arbeit als Herausgeber eingemischt hätte. Bärzin Nr. 25)



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