Die diesjährigen „Tage der Phantastik“ in Wetzlar
finden vom 6. – 8. September statt. Das Thema lautet „Städte“ und unter den
Vortragenden wird vermutlich auch Alban Nikolai Herbst sein. Genaueres
folgt nach Erscheinen des Programms.
Anfang Mai
wurde in den Medien mit großem Aufwand über das Ergebnis einer Umfrage unter
100 Schriftstellern aus aller Welt berichtet. Gewählt wurden die 100 besten
Bücher aller Zeiten, die jetzt eine „Library of World Literature“ bilden. Mit
großem Abstand gewann der DON QUIJOTE von Miguel de Cervantes – weitere
Plätze wurden meist nur nach nationalen Gesichtspunkten aufgelistet. Die uns
interessierenden Ergebnisse der utopisch-phantastischen Literatur: Immerhin
zwei echte SF-Romane schafften es in diese „Hall of Fame“, nämlich „1984“ von George
Orwell und MIDNIGHT’S CHILDREN von Salman Rushdie. Die Phantastik
wird von Jorge Luis Borges, Geoffrey Chaucer, Gabriel Garcia Márquez, Franz
Kafka, Astrid Lindgren, Francois Rabelais, Jonathan Swift und vor allem von
Edgar Allan Poe hochgehalten, der mit seinem gesamten
Kurzgeschichtenwerk vertreten ist. Erwähnenswert noch die MÄRCHEN von Hans
Christian Andersen und aus 1001 NACHT, Goethes FAUST-Gedicht, sowie
das GILGAMESCH-Epos, die GÖTTLICHE KOMÖDIE, ILIAS und ODYSSEE von Homer
und DAS BUCH HIOB. Damit kann man ganz schön angeben – finde ich.
Momentan häufen sich die Todesfälle von Genre-Autoren. Deshalb in Kürze:
Am 28. April verstarb in New Orleans der 1947
geborene Georg Alec Effinger. Bei
uns wurde der Autor 1977 mit einigen Romanen zur PLANET DER AFFEN-Reihe
(TERRA-Taschenbücher bei Moewig) bekannt. Seine Romane und viele seiner
Kurzgeschichten wurden danach in den diversen deutschen SF-Verlagen publiziert.
Sein größter Erfolg war die Story „Schrödinger’s Kitten“, die den HUGO-,
NEBULA- und STURGEON-Award gewann und in dem Bastei-TB 24120 (WORLD’S BEST SF
8) unter dem Titel „Schrödingers Katze“ auch bei uns erschien.
Der englische Schriftsteller John M. Murry (9.5.1926 bis 29.4.2002) veröffentlichte Science Fiction unter dem Namen Richard Cowper. Der Sohn eines berühmten englischen Kritikers gehörte zu den stilistisch besseren Autoren und war mit seinen Romanen und Stories immer wieder für die diversen SF-Preise nominiert, ohne jedoch zu gewinnen. Seine Bücher erscheinen seit 1969 in Deutschland im Goldmann Verlag.
„Noch nie hatte eine solche Eintracht unter den leitenden Männern geherrscht, die deshalb der Ansicht waren und beweisen ließen, daß dies die wahre Insel der Seligen sei, während die Regierten immer mehr in ihrem alten Glauben bestärkt wurden, daß es ganz sicher die Insel der Unseligen sei.“
August
Strindberg (Die
Insel der Seligen, 1883)