Die Musikzeitschrift spex veröffentlichte in ihrer Ausgabe 07/ 2003 einen Hinweis auf ein außergewöhnliches Erzählprojekt. Basierend auf der einfühlsamen Übersetzung von H. C. Artmann liest der Sänger und Gitarrist der deutschen Art-Rock-Band TOCOTRONIC, Dirk von Lowtzow, zwei Texte von H. P. Lovecraft. In der Produktion von Vera Teichmann geraten Pickman’s Modell und Die Musik des Erich Zann zu einer beeindruckenden Performance. Die CD ist erschienen bei DG-Literatur (Deutsche Grammophon / Universal Music, ca. 60 Minuten, Musik-Katalog-Nr.: 6024 980 718-3).
Ein
neues Buch des 1979 verstorbenen Autors Arno
Schmidt ist im Suhrkamp Verlag (ISBN 3-518-80205-4) erschienen. Die
„Bargfelder Ausgabe“ der Werke Schmidts wird um den ersten Supplementband
erweitert, der den Titel FRAGMENTE. PROSA, DIALOGE, ESSAYS, AUTOBIOGRAPHISCHES
trägt. Verantwortlich für den Inhalt zeichnet das bewährte Team Susanne Fischer
und Bernd Rauschenbach. Der Band hat 431 Seiten Umfang, enthält zahlreiche,
teils farbige Zeichnungen, ist fadengeheftet und ausschließlich in der braunen
(Standard-) Leinenausgabe erhältlich. Eine Studien- bzw. Vorzugsausgabe, wie
bei den anderen Bänden, wird es nicht geben. Den Inhalt bilden, neben den
erwähnten Bildern aus Arno Schmidts Hand, 55 Texte unterschiedlichster Länge,
Qualität und Herkunft, darunter ein Exposé zu einer geplanten Fortsetzung der
berühmten Science-Fiction-Novelle Schwarze
Spiegel und ein unveröffentlichtes Vorwort zum SF-Roman KAFF AUCH MARE
CRISIUM, sowie eine editorische Nachbemerkung und eine umfangreiche Abteilung
mit „Korrekturen zu Bargfelder Ausgabe“, in der alle bisher bekannt gewordenen
Fehler der bisher erschienenen 14 Bände berichtigt werden.
Und
noch ein Todgeglaubter meldet sich zu Wort: Der polnische Autor Stanislaw Lem, der sich in den letzten
Jahren weg von der Prosa, hin zum Essay entwickelt hat, ist wieder voll da. Der
in Hannover ansässige Heise Verlag hat 32 ‚Essays zum Hyperspace’, die zwischen
1996 und 1998 in einem polnischen PC-Magazin erschienen, unter dem Titel DIE
MAGABIT-BOMBE (ISBN 3-936931-00-3) veröffentlicht. Darin schreibt Lem vor
allem über die Schattenseiten der Informationstechnologie – und wie viel davon
er bereits in seinen früheren Werken vorhergesagt hat. Leider hakelt die
Übersetzung an einigen Stellen etwas, so dass es manchmal unfreiwillig komisch
wird, wenn sich der „Weise aus Krakau“ über Digitalitis
oder Onomastische Cyberkriege auslässt. Der großformatige Band enthält
ein Nachwort von Burkhard Schröder, in dem sich dieser intensiv mit dem
Phänomen SOLARIS auseinandersetzt.
„Die in Science-Fiction-Filmen normalerweise auftretenden Roboter können zwar sprechen, aber in der Regel wird ihre Stimme nicht wie die unsere affektiv moduliert. Im Allgemeinen sprechen sie mit einer ‚hölzernen Stimme’ – mit Ausnahme von ‚Androiden’, also sehr menschenähnlichen ‚Pseudorobotern’, wie Mr. Spock in der Serie Star Trek.“
(Stanislaw Lem in DIE MAGABIT-BOMBE, S. 136)