Horst,
Herrmann & Regnier
Wir trauern um Heinz-Jürgen
Ehrig (1942–2003), den bedeutendsten Science-Fiction-Fan und
Phantastik-Sammler Deutschlands. Völlig unerwartet erreichte uns die Nachricht
seines viel zu frühen Todes am 17. Oktober 2003. Ehrig war SF-Leser und
-Sammler der ersten Stunde. Seine Leidenschaft für das phantastische Genre
erstreckte sich über alle Teilbereiche und sorgte dafür, dass seine Sammlung
auf weit über 100.000 Einzelstücke anwuchs. Er war von Beginn an Mitglied des
SFCD, dem er später auch eine Zeit lang vorstand. Das Berliner Fandom ist ohne
ihn gar nicht vorstellbar, die von ihm begründeten oder unterstützten Fanzines
wie das legendäre Anabis oder zuletzt
das Bärzin, waren Vorbild und
Anregung für alle Fans in Deutschland. Seine Hilfsbereitschaft war enorm,
jederzeit konnte man mit Fragen an ihn herantreten und wurde mit Informationen
aus seinem nahezu unerschöpflichen Wissensschatz versorgt. Ehrig war seit
vielen Jahren mit der Autorin Marianne
Sydow verheiratet, mit der zusammen er auch vor einiger Zeit von Berlin ins
märkische Buckau übersiedelte. Seine letzten Jahre verbrachte er dort mit dem
Sichten und Aufstellen seiner geliebten Sammlung. Heinz-Jürgen Ehrig war in der
deutschen Science-Fiction-Landschaft einzigartig, sein Tod hinterlässt eine
nicht zu schließende Lücke.
Die Edition Phantasia hat kurz vor Weihnachten noch
ein Präsent der besonderen Art vorgelegt: Unter dem Titel FEUERSÄULE (ISBN
3-924959-67-6) versammelt der Herausgeber und Übersetzer Joachim Körber zwölf
Kurzgeschichten von Altmeister Ray
Bradbury. Bis auf wenige Ausnahmen sind diese Geschichten deutsche
Erstveröffentlichungen. Sie stammen aus den Jahren zwischen 1944 und 1951,
gehören also mit zum Frühesten, was Bradbury geschrieben hat. Illustriert wurde
die Sammlung von LGX Lillian Mousli (die Dame heißt wirklich so), die ihr
Können schon bei dem Dick-Band NICK UND DER GLIMMUNG unter Beweis stellte. Die
250 Exemplare sind mit blauem Samtbezug, Lesebändchen und illustrierten
Vorsätzen ein sicheres Geschenk für Sammler wertvoller Bücher – und natürlich
für echte Bradbury-Fans.
Der Erfolg
der Harry-Potter-Romane reizte schon früh zu Nachahmungen und Satiren. Der
bisher erfolgreichste Autor solcher Bücher ist der Amerikaner Michael Gerber, der bereits drei Bände
mit Abenteuern eines erfolgreichen Zauber-Schülers vorlegte. Mit BARRY TROTTER
UND DIE SCHAMLOSE PARODIE (ISBN 3-203-77505-0) erschien jetzt der erste Band im
Europa Verlag in deutscher Übersetzung. Satire mit Ankündigung!?
„Ich bin Edgar Allan Poe, ich bin Ambrose Bierce, ich bin Halloween, ich bin ein Sarg, ein Leichentuch, eine Affenpfote, ein Phantom, ein Vampir ...“
„Ja, ja.“, sagte McClure. „Ich weiß. Ich weiß.“
(Ray Bradbury – DIE FEUERSÄULE, S. 143)