Der
englische Comicartist Don Lawrence
(* 17.11.1928 in London) ist am 29. Dezember 2003 an den Folgen einer
Lungenentzündung verstorben. In Deutschland war er vor allem als Zeichner der
SF-Serien STORM und TRIGAN bekannt. Nach Schule, Militärdienst und
Kunstakademie wandte sich Lawrence dem Comic zu und blieb ihm bis zu seinem Tod
treu. Sein realistischer Stil eignete sich für fast alle Bereiche des Mediums,
seine größten Erfolge blieben jedoch die Fantasy- und SF-Serien, sowie einige
historische Abenteuergeschichten. Für den amerikanischen Markt waren seine
Arbeiten zu „europäisch“, doch vor allem in den Niederlanden (über drei
Millionen verkaufte Alben) und Deutschland gehörte er zu den absoluten
Bestsellern.
Zuerst
einen kleine Nachlese der Neuerscheinungen des letzten Jahres: Vom 1961 in
Lübeck geborenen deutschen Liedermacher und Schriftsteller Frank Stieper erschien im Würzburger Arena Verlag der SF-Roman CRON
– FLUCHT AUS DEM SYSTEM (ISBN 3-401-05504-6). Ein Jugendbuch, dass sich
zwischen MATRIX und SCHÖNER NEUER WELT bewegt und einen überraschenden Schluss
aufweist.
Ebenfalls
bei Arena erschien mit STRAVAGANZA – STADT DER MASKEN (ISBN 3-401-05448-1), der
hochgelobte Roman der Engländerin Mary
Hoffman, der mittlerweile schon die 2. Auflage erreicht hat. Das Buch ist
der erste Teil einer SF/Fantasy-Trilogie, in der Bellezza, die an Venedig
erinnernde Stadt der glitzernden Kanäle und verwirrenden Träume, die heimliche
Hauptrolle spielt.
Eine
weitere Stadt, in diesem Fall das London einer fernen Zukunft, ist
Protagonistin in dem Jugendbuch GROSSSTADTJAGD (ISBN 3-89106-434-9) von
Philip Reeve, erschienen bei Beltz & Gelberg.
Dort machen sich riesige
Stadtgebilde auf Raupenketten auf die Jagd nach kleineren, noch unabhängigen,
Kommunen. Eine Parabel auf die immer größer werdende Geldknappheit heutiger
Großstädte?
Das
Jahr 2004 hat auch schon die ersten Früchte vorzuweisen: SPUR DER SCHATTEN
(ISBN 3-404-15081-3) ist der deutsche Titel einer Anthologie mit „neuen
Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos“, die bei Bastei erschien. Herausgegeben von
Jim Turner, enthält das Taschenbuch
18 Geschichten von großartigen Gegenwartsautoren wie Harlan Ellison, Joanna Russ,
Bruce Sterling, Ramsey Campbell oder Gene
Wolfe. Eine mehr als brauchbare Ergänzung zur letztjährigen
Cthulhu-Sammlung HÜTER DER PFORTEN.
„Aber ich glaube, es war Rilke, der gesagt hat, das Leben sei ein Spiel, das wir spielen müssen, ehe wir die Regeln gelernt haben. Lernen wir sie je? Gibt es wirklich Regeln? Vielleicht lese ich zu viele Dichter.“
(Roger Zelazny – 24 Ansichten des Fujiyama, von Hokusai.
In: J. Turner (Hrsg.), SPUR DER SCHATTEN, S. 672)