TEMPORAMORES - Newsletter # 67 - 18.11.2004




KURZMELDUNGEN

Der Hörbuchverlag mit dem etwas umständlichen Namen Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen hat in seiner Science-Fiction-Reihe den Aldous Huxley-Klassiker SCHÖNE NEUE WELT (ISBN 3-89614-330-1) vorgelegt. Auf 6 CDs trägt Sprecher Hans Eckardt den leicht gekürzten Text des anti-utopischen Romans von 1932 vor. Die CD-Box wird von einem wunderhübschen Bild von Anton Brzezinski geschmückt.

Heyne bringt den neuesten Techno-Thriller von Greg Bear unter dem Titel STIMMEN (ISBN 3-453-40011-9; Originaltitel: DEAD LINES) im November in die Läden. Es geht um die übernächste Generation von Handys – und die seltsamen Begleiterscheinungen bei deren Markteinführung. Spannende Unterhaltung ist bei Bear garantiert.

Nachdem sich Tad Williams über ein langes Jahrzehnt hinweg der Science Fiction gewidmet hat (OTHERLAND-Zyklus), startet er soeben in den USA seine neue, langerwartete Fantasy-Trilogie. SHADOWMARCH (Volume 1) hat die üblichen Zutaten: Ein verwaister Königsthron, jugendliche Prinzessinnen und Prinzen, eine böse Stiefmutter – und ein Königreich, das von allen Seiten von Feinden umringt ist. Das ideale Spielfeld für eine großangelegte Saga um Ruhm, Ehre und den Kampf gegen den Untergang der Welt. Vom ersten Band ist allerdings kaum mehr als die Vorstellung aller Beteiligten zu erwarten.

Vom ewigen Nobelpreiskandidaten Philip Roth gibt es einen SF-Roman zu vermelden! Natürlich handelt es sich nicht um echte SF, sondern „nur“ um einen Parallelweltroman. THE PLOT AGAINST AMERICA beschreibt das Leben des jungen Philip Roth in den 1940er-Jahren. Allerdings hat Charles Lindbergh die Präsidentschaftswahl gegen Roosevelt gewonnen und die USA haben einen Nichtangriffspakt mit Deutschland geschlossen – mit fatalen Folgen für die Welt. Gekonnt wie immer vermischt Roth hier große Politik mit kleinbürgerlichem Erleben. Erstaunlicherweise sieht die Gegenwart in dieser „Alternativwelt“ der „realen“ äußerst ähnlich.

Ich habe zwar keine Ahnung wer Fanny Müller ist, aber der Rolling Stone lobt ihre Kurzgeschichten, die bei Zweitausendeins gesammelt erschienen sind – und eine Autorin, die Sätze wie den unten zitierten veröffentlicht, muss man einfach lieben.


TERMIN

Am 3. Dezember ist Weihnachtstammtisch! Und Erstverkaufstag der TEMPORAMORES-Sonderausgabe 2004 „Den Überwindern von Raum und Zeit“.


ZITAT

„Inzwischen bin ich alt genug um zu wissen, was ich kann. Deshalb bin ich auch nicht neidisch auf Frau Jelinek. Ich finde es wurde mal wieder Zeit, dass eine Frau aus einem Entwicklungsland den Nobelpreis bekommt.“

Fanny MüllerRolling Stone 11/2004 (S. 105)




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