Am
15. Januar 2005 starb Walter Ernsting, alias Clark Darlton, in
einem Salzburger Krankenhaus. Der 1920 in Koblenz geborene Ernsting war einer
der wichtigsten Science-Fiction-Pioniere der Bundesrepublik. Nach seiner
Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete er eine Zeit lang als
Übersetzer für die britische Armee und lernte dort die angloamerikanische SF
kennen und lieben. Es gelang ihm 1954 den Pabel Verlag zur Herausgabe einer
deutschen SF-Heftchen-Reihe zu bewegen, für die er als Herausgeber, Lektor,
Übersetzer und schließlich, mit seinem amerikanisch klingenden Pseudonym, als Autor
tätig war. Zu seinen Schöpfungen gehören das Utopia-Magazin, der Science
Fiction Club Deutschland e. V., die PERRY RHODAN-Serie und weit über 300
Romane. Nach einem langjährigen Irlandaufenthalt zog es Ernsting schließlich
wieder in seine geliebten Berge und er verbrachte die letzten Jahre in
Österreich. Seine angeschlagene Gesundheit machte es ihm seit Beginn der 1990er
Jahre unmöglich weiterzuschreiben. Er blieb
jedoch ein aufmerksamer Beobachter der deutschen SF-Szene und hatte für seine
Freunde und Kollegen im PERRY RHODAN-Team stets ein offenes Ohr. Sein Verlust
macht uns traurig, sein Andenken zu bewahren wird uns niemals schwer fallen.
Der amerikanische Comic-Zeichner Will Eisner verstarb im Alter von 87 Jahren am 4. Januar in Lauderdale Lakes, Florida, an den Folgen einer Bypass-Operation. Der am 6. März 1917 als Sohn jüdischer Einwanderer in New York geborene Eisner war eine der wichtigsten Figuren der amerikanischen Comic-Geschichte. Nachdem er bereits 1940 die Comicwelt mit seinem „The Spirit“ revolutioniert hatte, legte er in den 60er und 70er Jahren eine schöpferische Pause ein. 1978 erschien A CONTRACT WITH GOD, ein Erwachsenencomic für den er den Begriff der „grafic novel“ erfand. Für viele der Zeichner, die ab Mitte der 80er Jahre den amerikanischen Comic-Markt beherrschten (Frank Miller, Alan Moore usw.), war Eisner das große Vorbild. Vor allem seine Unabhängigkeit von den marktbeherrschenden Studios, und der von ihnen praktizierten Selbstzensur, regte viele Künstler an und schaffte Raum für neue Themen und Talente.
Einer der dienstältesten, bekanntesten und wohl auch besten SF-Illustratoren, Frank Kelly Freas, verstarb am 2.1.2005 in seinem Haus in Los Angeles. Der 1922 geborene Freas gehörte zum Urgestein der amerikanischen SF. Seit 1950 zeichnete und malte er Einband- und Innenillustrationen für die Umschläge der meisten SF-Magazine. Zu seinen Hauptabnehmern gehörten Galaxy, das Magazine of Fantasy & Science Fiction und Analog. Aber auch die Umschläge vieler klassischer SF-Romane (z. B. CITY von C. D. Simak) zierten seine Bilder. Freas war bis ins hohe Alter hinein überaus produktiv, wobei besonders seine Vielfalt bemerkenswert ist. Er war Zeichner für MAD, offizieller Mission-Artist der NASA, malte das berühmte Roboter-Cover für die QUEEN-LP „News of the World“ und gestaltete den Umschlag für ein STAR TREK-Jahrbuch im DC-Verlag. Bei mehr als 20 Nominierungen gelang es ihm als erstem Künstler den HUGO-Award zehn Mal zu gewinnen.