Zwei empfehlenswerte englischsprachige Nachschlagewerke zur Science Fiction sind in
den letzten Monaten erschienen: Zum einen die preiswerte Softcover-Ausgabe von
THE CAMBRIDGE COMPANION TO SCIENCE FICTION (ISBN 0-521-01657-6, Cambridge
University Press, Erstausgabe 2003), herausgegeben von Edward James und Farah Mendelsohn. Das Buch enthält 20 Artikel zu Geschichte
und Themen der SF. Die Beiträger sind Akademiker und Profi-Autoren wie Brian
Stableford, John Clute, Ken Macload und Damien Broderick. Mustergültig werden
alle wichtigen Aspekte des Genres vorgestellt. Ein toller Überblick über die
Medienvielfalt, mit der uns die SF heutzutage „beglückt“.
Ganz neu – auch was das Konzept angeht – ist das HISTORICAL DICTIONARY OF SCIENCE
FICTION LITERATUR (0-8108-4938-0, Scarecrow Press) von Brian Stableford. Auf rund 450 Seiten gibt es hier ca. 1000 alphabetisch geordnete
Kurzartikel zu Autoren und Stichpunkten. In äußerster Knappheit werden die
wichtigsten Daten zur Verfügung gestellt, topaktuell und stimmig. Eine
ausführliche Einleitung, eine Zeittafel und eine Sekundärliteraturbibliographie
runden das positive Gesamtbild ab.
Am
Freitag den 11. Februar 2005 verstarb der amerikanische Science-Fiction und
Fantasy-Autor Jack Laurence Chalker im Alter von 60 Jahren. Geboren
wurde Chalker am 17.12.1944 in Baltimore/Maryland, wo er auch die Schule
besuchte und studierte. Nach seinem Abschluss unterrichtete er eine Zeit lang
englische Sprache, bevor er 1976 seinen ersten Roman A JUNGLE OF STARS (dt.
ARMEE DER UNSTERBLICHEN, 1978) veröffentlichte. Berühmt wurde er mit seiner
Serie um die „Sechseck-Welt“, deren erster Band MIDNIGHT AT THE WELL OF SOULS
1977 erschien und sofort Bestsellerstatus erreichte (dt. DIE SECHSECK-WELT,
1980). Die mittlerweile sieben Bände dieser Reihe bilden jedoch nur einen
kleinen Teil seines über 50 Romane umfassenden Werkes. Chalkers Geschichten
sind zumeist sehr actionbetont und verbinden häufig Fantasy- und SF-Elemente.
Seine Blütezeit in Deutschland waren die 1980er, in denen er zu den Fixpunkten
in Goldmanns Fantasy-Reihe zählte. Chalkers wohl bestes Buch ist der humoristische
Fantasy-Roman FÜNF ZAUBERSTEINE ZU BINDEN FÜNF VERSCHID’NE WELTEN, der auf
Deutsch 1981 erschien, und in dem ein auf die Erde strafversetzter Unterteufel
den Weltuntergang verhindern muss. Chalker hinterlässt eine Frau und zwei
erwachsene Söhne. Mehr über Leben und Werk findet man im Internet auf der
Homepage www.jackchalker.com.
„Gott gebe mir die gelassene Gemütsruhe, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und immer die Weisheit, den Unterschied zu erkennen.“
(Inschrift des Medaillons von Montana
Wildhack
in Kurt Vonneguts Roman SCHLACHTHOF 5.)