Ein kleines Jubiläum darf die Zeitschrift phantastisch! feiern. Mit dem Heft 20 ist der fünfte Jahrgang im Verlag Achim Havemann vollendet. Die soeben erschienene Ausgabe ist die mit 72 Seiten bisher umfangreichste und bietet wie immer eine Fülle interessanter Beiträge. Neben Interviews mit Stephen Baxter, Ian MacLeod, Jasper Fforde und Graham Masterton gibt es Artikel von Andreas Eschbach, Ulrich Blode und Marcel Feige. Achim Schnurrers großangelegtes Portrait des Kolportageautors Robert Kraft und ein Nachruf auf Carl Amery sind ebenso zu nennen, wie die vielen Rezensionen. Wie immer sehr empfehlenswert.
Der englische Schriftsteller China Miéville hat nicht nur seine erste Kurzgeschichtensammlung LOOKING FOR JAKE veröffentlicht, sondern auch eine beeindruckende Einleitung zur Neuausgabe von H. G. Wells’ THE FIRST MEN IN THE MOON beigetragen. Der Band erschien in der Reihe „Penguin Classics“ und enthält außerdem noch ein Vorwort von Patrick Parrinder und jede Menge Anmerkungen zur Textgenese.
Ebenfalls eine Neuausgabe erfuhr Wolfgang Jeschkes „Klassiker“ DER LETZTE TAG DER SCHÖPFUNG von 1981. Die „überarbeitete“ Fassung erschien bei Heyne als „Meisterwerk der SF“, versehen mit einem launig-begeisterten Vorwort von Frank Schätzing und einem Nachwort Jeschkes. Wer nach der Lektüre von DAS CUSANUS-SPIEL (vgl. den Newsletter 83) mehr vom Meister lesen will, hat hier die Gelegenheit zu vergleichen wie sich der Autor in den letzten 25 Jahren entwickelt hat.
Der SF-Autor Charles L. Harness verstarb am 20. September 2005 in North Newton, Kansas, im Alter von 89 Jahren. Der 1915 in Colorado City, Texas, geborene Harness arbeitete als Patentanwalt und schrieb nebenbei seit 1948 Kurzgeschichten und Romane, die wegen ihrer Qualität vor allem von Kennern oftmals gerühmt wurden. Seine Novelle „The Rose“ (1953) gilt als ein frühes Meisterwerk der Science Fiction. Wegen ihrer Komplexität erreichten seine Werke jedoch kein breites Publikum, was ihn aber nicht davon abhielt, bis ins hohe Alter weiterzuschreiben. Von Harness erschienen in Deutschland eine Handvoll Romane und einige wenige Storys. Auch hierzulande beruht sein „Ruhm“ vor allem auf DIE ROSE (dt. 1971, Heyne), wenngleich die in den 1980er Jahren bei Moewig veröffentlichten Werke ebenfalls lesenswert sind. Harness erlebte in den USA immerhin noch einige späte Ehrungen wie z. B. eine Werkausgabe und den Ehrentitel „Author of Distinction“, der ihm 2004 während der Nebula Award-Zeremonie von den Science Fiction Writers of America (SFWA) verliehen wurde.
„And what is this fearsome place called,
pussy?“
„My lord, the local thresh call their home,
‘Deutschland’.“
(WATCH ON
THE RHINE von John Ringo/Tom Kratman, S. 9)