Der englische Schriftsteller Henry
Kenneth Bulmer wurde am 14. Januar 1921 in London geboren. Schon frühzeitig
war er als Science-Fiction-Fan aktiv und wurde als Fanzine-Herausgeber und
Con-Veranstalter eine der bekanntesten Figuren des britischen Fandoms. Im 2.
Weltkrieg war er im Britischen Nachrichtendienst und dadurch viel im europäischen
Ausland unterwegs, was seiner Vorliebe für Reisen und Seefahrt entgegenkam.
Seit Beginn der 50er Jahre war Bulmer
als Schriftsteller tätig. Zuerst mit Space Operas wie seinem Erstling ENCOUNTER
IN SPACE (1952, dt. 1958 als BEGEGNUNG IM ALL), später auch mit historischen
Abenteuer- und Seefahrer-Romanen. Für seine weit über einhundert Romane
verwendete Bulmer eine Vielzahl von Pseudonymen. Ab 1957 wurde er, nicht
zuletzt Dank seiner großen thematischen Breite und Originalität, auch in den
USA berühmt. Zu Beginn der 70er Jahre begann Bulmer diverse Serienhelden zu
entwickeln und in ungezählten Abenteuern auftreten zu lassen. Besonders
erfolgreich waren seine „Hornblower“-Bücher (die er als Adam Hardy schrieb),
sowie die über fünfzig als Alan Burt Akers verfassten Fantasy-Romane um Dray
Prescot, der auf dem fernen Planet Kregen im Scorpio-System erfolgreich die
heldenhafte Überlegenheit des menschlichen Kämpfers gegen alle Unbilden und
Zaubermächte beweist.
1954 erschien mit DAS ROBOTGEHIRN
(Utopia Großband 8, übersetzt von Walter Ernsting) der erste
Bulmer-Titel in Deutschland. Ihm folgten, zuerst als Heftchen, danach als
Leihbuch und später als Taschenbuch, eine große Anzahl seiner Werke, wobei
anzumerken ist, dass die letzten fünfzehn Dray Prescot-Romane ausschließlich
für den deutschen Markt geschrieben wurden. Als gut lesbare Unterhaltungsliteratur
blieb jedoch kaum eines seiner Bücher im Gedächtnis haften. Bulmer lebte mit
seiner Familie in Turnbridge Wells, in der Grafschaft Kent. Er starb am 16.
Dezember 2005.
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Der
am 28. September 1932 in Birmingham geborene englische Autor Michael G.
Coney lebte und arbeitete seit vielen Jahren in Kanada. Er starb am 4.
November 2005 an den Folgen einer Krebserkrankung. Coney betrachtete die
Schriftstellerei als Fluchtmöglichkeit aus einem tristen Alltagsleben, bemühte
sich jedoch erfolgreich um einen ausgefeilten, anspruchsvollen Stil und gehörte
zu den bemerkenswertesten Science-Fiction-Autoren der 70er und 80er Jahre. Er
veröffentlichte 1969 seine erste Kurzgeschichte und 1972 mit MIRROR IMAGE (dt.
1974 als PLANET DER ANGST, Bastei) seinen ersten Roman. Zu seinen
erfolgreichsten Werken gehören SYZYGY (1973, dt. 1981 als FLUT, Heyne), HELLO
SUMMER, GOOD-BYE (1975, dt. 1979 als DER SOMMER GEHT, Heyne) und BRONTOMEK!
(1976, dt. 1983 bei Heyne), mit dem er den British Science Fiction Award
gewann. Insgesamt sind etwa ein Dutzend Romane und doppelt so viele
Kurzgeschichten von Coney in Deutschland erschienen. Sein sozialer Anspruch und
seine stimmungsvollen Beschreibungen außerirdischer Lebensformen hoben Michael
G. Coney aus der Masse der SF-Schreiber heraus, allerdings fanden seine letzten
Texte keinen Verleger mehr.
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Der am
16. Juli 1928 in New York geborene Autor Robert Sheckley gehörte zu den
wenigen hochkarätigen Stilisten und Satirikern im Ghetto der Science Fiction.
Vor allem mit seinen über 400 Kurzgeschichten, die vorwiegend in den Jahren
zwischen 1952 und 1970 erschienen, schuf sich Sheckley eine treue
Anhängerschaft. Seine wenigen Romane, darunter auch sieben Krimis, hatten mit
Ausnahme von THE STATUS CIVILISATION (1960, dt. 1963 als PLANET DER VERBRECHER,
Heyne) weit weniger Erfolg.
Internationalen Ruhm erntete Sheckley nach der Verfilmung seiner Kurzgeschichte „The Seventh
Victim“, die Carlo Ponti 1965 unter dem Titel DAS ZEHNTE OPFER weltweit
in die Kinos brachte. In Deutschland machte 1970 Wolfgang Menge mit
seinem für die ARD produzierten Film DAS MILLIONENSPIEL Furore, der auf der
Sheckley-Story „The Price of Peril“ von 1958 basierte.
Seine Geschichten wurden in viele europäische Sprachen übersetzt und vor allem in
Osteuropa und Russland war er sehr beliebt. Als einem der ersten westlichen
SF-Autoren wurde Robert Sheckley 1984 die Ehre zuteil, mit einer
Kurzgeschichtensammlung in der DDR zu erscheinen. PILGERFAHRT ZUR ERDE war der
Titel der von Erik Simon herausgegebenen und mit einem Nachwort
versehenen Hardcover-Ausgabe.
Seit Beginn der 70er Jahre ließ Sheckleys Schaffenskraft merklich nach. Nur noch
sporadisch, oftmals in Zusammenarbeit mit befreundeten Schriftstellern wie Roger
Zelazny oder Harry Harrison, erschienen Bücher, und nach einer
fünfbändigen Zusammenstellung seiner besten Kurzgeschichten im Jahr 1991 verstummte
Sheckley fast völlig. Von einem Zusammenbruch während einer Reise durch die
Ukraine im April 2005 erholte er sich nur langsam. Nach erneuten Problemen im
November verstarb er am 9. Dezember 2005 in einem Hospital in Poughkeepsie, New
York.
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Im
Alter von 47 Jahren verstarb der amerikanische Künstler Keith Parkinson (22.10.1958
– 26.10.2005) an Leukämie. Für den Werbegrafiker und Illustrator Parkinson
waren Malen und Zeichnen schon seit frühester Jugend Lebenszweck. Nach einem
Abschluss an der Kendall School of Design arbeitete er als Buchillustrator und
Industriedesigner für Flipperautomaten und Videospiele. Seinen Durchbruch
schaffte er mit dem Online-Spiel „EverQuest“. Für seine farbenprächtigen und
fotorealistischen Buchumschläge, die Werke von Anne McCaffrey, Terry
Goodkind und David Eddings verzierten, erhielt er unter anderem 1988
und 1989 zwei Chelsea Awards für die beste Einbandgestaltung eines Hardcovers.
Sein klarer, mit feinstem Strich arbeitender Stil erinnert am ehesten an Michael
Whelan. Seit einigen Jahren schmücken Parkinsons großformatigen Kalender
die Wände seiner Fans in aller Welt.
„Die fetten Arme waren weit ausgebreitet, und das Nachtgewand verhüllte ihre weiße Haut nur unvollkommen. ‚Meine Dame, das ist ein Missverständnis...’. ‚Du mußt nicht schüchtern sein, mein kleiner Herzensbrecher ... Komm zu mir.’ Ihre feuchten Lippen hatten in dem Licht der Lampe die Farbe von Pflaumen, und ihre breite Nase war vor Leidenschaft verzerrt. Sie kam mir entgegen, und ich wich zurück, während ich verzweifelt nach der Tür Ausschau hielt. Sie stapfte hinter mir her, stolperte über das Nachtgewand und wäre fast hingefallen. Sie bot einen furchteinflößenden Anblick. So mußte es den Bauarbeitern einer Abbruchkolonne ergehen, die einen Tempel niederreißen mußten und um die dann der Boden erbebte. Ich erreicht die Tür. Sie unternahm den krampfhaften Versuch, das Gleichgewicht zu behalten, wobei alles wie Wackelpudding bebte.“
(Alan Burt Akers: DIE INTRIGE VON ANTARES; Heyne 4807, S. 80)