Einen Band mit „neuen
Jules-Verne-Geschichten“ veröffentlichte Bastei soeben unter dem Titel RÜCKKEHR
ZUM MITTELPUNKT DER ERDE (Bastei-TB 20548). Die Herausgeber Mike Ashley
und Eric Brown sammelten 23 Kurzgeschichten englischsprachiger und
französischer Autoren (darunter so bekannte Namen wie Kevin J. Anderson,
Stephen Baxter und Brian Stableford), die auf vielfältige Weise
die Romane und Geschichten Jules Vernes aufgreifen und mit neuem Leben
erfüllen. Die englische Originalausgabe erschien 2005 zum hundertsten
Geburtstag des großen Franzosen. Die 630 Seiten kosten spektakuläre 8.- Euro,
leider merkt man dafür mal wieder, dass auch am Lektorat gespart wurde.
Trotzdem ein Buch, das Spaß macht.
Die FAZ meldet in ihrer Ausgabe vom 21.
September, dass im Frühjahr 2007 ein neues Buch von J. R. R. Tolkien
erscheinen wird. Wie das geht? Nun, noch lebt der mittlerweile 81-jährige Sohn Christopher
Tolkien, der schon 1977 DAS SILMARILLION aus den Entwürfen seines Vaters
zusammenstellte und veröffentlichte. Inzwischen hat er aus der bereits 1918
begonnenen, aber niemals vollendeten Kurzgeschichte THE CHILDREN OF HURON und
jeder Menge Notizen, einen Text von Romanlänge erarbeitet. Dabei hat er vor
allem versucht, „mit einem Minimum an editorischer Präsenz“ eine stimmige
Erzählung ohne Verzerrungen und Hinzugedichtetes vorzulegen. Fragmente der Geschichte
sind in NACHRICHTEN AUS MITTELERDE enthalten – trotzdem freut man sich
natürlich als Tolkien-Fan auf das neue Buch.
Die deutsche
Nachwuchsautorin Liane Dirks hat einen antiutopischen
Nachkatastrophenroman vorgelegt,
der bei Kiepenheuer & Witsch unter dem Titel FALSCHE HIMMEL erschienen ist.
Darin mischt Dirks jede Menge Gegenwartsproblematik wie Umweltzerstörung und
Entfremdung in der Familie mit düsteren Bildern a la Huxley und würzt das Ganze
mit einer Prise Rimbaud. Das nur gut 140 Seiten schmale Bändchen scheint
allerdings weder stilistisch noch inhaltlich die Erwartungen der
FAZ-Rezensentin Sandra Kerschbaumer erfüllt zu haben. Ihr Urteil: „Der
Roman bietet aber nicht höchste Höhen und tiefste Tiefen, sondern eine mäßige
Erschütterung im Angesicht des Weltendes. Es wechselt ein nüchterner Nihilismus
mit der vagen Hoffnung auf die Kraft von Liebe und Kunst. Das ist gut und
schön, aber ein Aufschrei aus der Hitze des Untergangs sollte anders klingen.“
Nachdem der Film in den deutschen Kinos leider
irgendwie „verloren“ ging, können wir uns ab sofort an der DVD-Fassung von V
WIE VENDETTA laben. Die Umsetzung des Alan Moore/David Lloyd-Comics
durch die MATRIX-Erfinder „The Wachowski Brothers“ (Drehbuch) und James
McTeigue (Regie) gehört zu den besten Comicverfilmungen überhaupt. Die
darstellerische Leistung von Natalie Portman, die aufgrund der ewig
lächelnden Maske ihres Gegenübers V praktisch für zwei spielen musste, ist
ebenso überzeugend wie das werkgetreue Setting. Erhältlich ist die DVD als Normalausgabe
und in limitierter „2-Disc Special Edition“ (bei amazon wird noch ein Comic
dazugepackt).
„Remember, remember, the
fifth of November ...“
(Motto zu V WIE VENDETTA)